31. Oktober 2025 –  dpa 
Schleswig-Holsteins SPD wirft der Landesregierung vor, die regionalen Angebote an Berufsschulen zu streichen und Stellen falsch zu planen. Das Bildungsministerium spricht von gezielter Steuerung.
Schleswig-Holsteins SPD wirft der Landesregierung vor, die Arbeit an beruflichen Schulen zu sabotieren. So mache die schwarz-grüne Regierung den beruflichen Schulen mit verschiedenen Maßnahmen das Leben schwer, teilte die Landtagsfraktion der Sozialdemokraten mit. 
Der SPD-Abgeordnete Martin Habersaat kritisiert, dass regionale Angebote gekürzt und die Ausbildungsorte nach Kriterien wie Klassengrößen zentralisiert werden. Das mindere die Attraktivität der Ausbildungsberufe, vor allem auf dem Land. «Flensburger Konstruktionsmechaniker und -mechanikerinnen beispielsweise müssen deshalb künftig zur Ausbildung nach Kiel fahren», sagte er.
Ebenso sei das Zuweisungsverfahren für die Planstellen im Schuljahr 2025/26 ausgesetzt worden. «Stattdessen bekamen die beruflichen Schulen "Einstellungskorridore" zugeteilt», erklärte Habersaat. In Folgen konnten zahlreiche fertig ausgebildete Berufsschullehrkräfte nicht mehr im Land gehalten werden. Dies sei auch ein schlechtes Signal für künftige Jahrgänge. Auch die Praxis, Stellen befristet auszuschreiben, helfe den Schulen nicht.
Das Bildungsministerium erklärt in einer Antwort auf eine kleine Anfrage der Sozialdemokraten, die Korridore sollten helfen, Stellen und Personal an berufsbildenden Schulen zu steuern und an die Schülerzahlen anzupassen. Sinkende Schülerzahlen in bestimmten Bildungsgängen erforderten diese gezielte Steuerung des Stellenbedarfs.
Für das Schuljahr 2025/26 liegen die Schülerzahlen an den berufsbildenden Schulen laut Ministerium bislang nicht vor. Die Schulstatistik für die Berufsschulen wird erst vom 10. bis 15. November erhoben. Insgesamt stehen den Angaben nach den Berufsschulen 3.891 Planstellen zur Verfügung.
Es sei allerdings zutreffend, dass die Einstellungen zum und im aktuellen Schuljahr vorwiegend befristet erfolgt seien. So sind zum aktuellen Schuljahr 160 Lehrkräfte auf 103,4 rechnerische Vollzeitstellen eingestellt worden, hieß es in der Antwort des Bildungsministeriums. Davon wurden 40 Stellen unbefristet und 63,4 Stellen befristet ausgeschrieben.