02. Mai 2025 – dpa

Modernisierungsprogramm

SSW will Häfen mit Fonds modernisieren

Bis zu einer Milliarde Euro wäre für die Renovierung der zehn Häfen in Schleswig-Holstein notwendig. Der SSW bringt dafür nun einen Hafenfonds ins Spiel. Und setzt dabei nicht nur auf den Bund.

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Rund eine Milliarde Euro ist für die Modernisierung der Häfen in Schleswig-Holstein laut Ministerium nötig. (Archivbild), Foto: Markus Scholz/dpa

Nicht nur bei Straßen, auch in den Häfen gibt es in Schleswig-Holstein einen Sanierungsstau. Der SSW hat deshalb mit einem Landtagsantrag einen gemeinsamen Infrastrukturfonds von Land und Bund vorgeschlagen. «Unsere Häfen sind nicht nur Umschlagplätze für Güter – sie sind Rückgrat der regionalen Wirtschaft, Lebensader der Westküste und Schnittstelle für den Tourismus und den Verkehr mit Skandinavien», sagte die SSW-Wirtschaftspolitikerin Sybilla Nitsch. Viele Häfen bräuchten Investitionen, die allein aus kommunalen Haushalten nicht zu stemmen seien.

«Gerade in Häfen wie Dagebüll, Husum oder Wyk auf Föhr hängen medizinische Versorgung, Tourismus, Fährverkehr und Wirtschaft unmittelbar zusammen», sagte Nitsch. Auch Flensburgs Hafen sei ein strategischer Standort für den Grenzverkehr und als Tor nach Skandinavien. Der Antrag sieht vor, Mittel aus dem Bundes-Sondervermögen für Infrastruktur sowie dem entsprechenden Landes-Sondervermögen und Haushaltsmittel zweckgebunden in den Fonds einfließen zu lassen.

Nach Angaben des Wirtschaftsministeriums beläuft sich der Investitionsbedarf der zehn Häfen Kiel, Lübeck, Brunsbüttel, Flensburg, Helgoland, Rendsburg, Pellworm, Hooge, Husum und Glückstadt auf eine Summe zwischen 900 Millionen und einer Milliarde Euro. Das seien aber reine Wunschlisten, das Geld dafür fehle, sagte ein Ministeriumssprecher der Deutschen Presse-Agentur.

«In Lübeck stehen vor allem massive Sanierungen und Erweiterungen des Skandikais auf dem Plan. Allein das Investitionspaket für den für die Ostsee-Verkehre wichtigen Skandikai umfasst 200 Millionen Euro», sagte der Sprecher. Neben der einfachen Herrichtung von Flächen für Umschlaggüter seien andernorts teils aufwendige Sanierungen nötig wie beispielsweise im Fall der für die Offshore-Versorgung wichtigen Molen im Helgoländer Dünenhafen. Als Beispiele führt das Ministerium auch den Bau von Gleisanbindungen für Beträge von rund 100 Millionen oder Flüssiggas-Terminals (LNG) wie in Brunsbüttel auf.

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