18. Juli 2025 – dpa
Es wird mehr abgeschleppt - und statt falsch geparkte Autos auf freie Plätze umzusetzen, kommen die Fahrzeuge in der Hansestadt immer öfter in Verwahrstellen. Für Autobesitzer kann das teuer werden.
Die Zahl der abgeschleppten Autos in Hamburg ist im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Während im ersten Halbjahr 2024 noch 15.233 falsch geparkte Fahrzeuge auf einen Abschleppwagen gehoben wurden, waren es in den ersten sechs Monaten dieses Jahres 16.606 Autos. Das geht aus der Antwort des Hamburger Senats auf eine Anfrage eines CDU-Abgeordneten hervor. Zunächst hatte das «Hamburger Abendblatt» darüber berichtet.
Im ersten Halbjahr 2023 hatte die Zahl demnach mit 16.515 abgeschleppten Fahrzeugen über der aus diesem Jahr gelegen. Allerdings wird laut aktueller Erhebung die Zahl der Sicherstellungen in sogenannten Verwahrstellen immer höher - der des sogenannten Umsetzens auf freie Plätze immer geringer.
Das sei für Betroffene deutlich teurer und bringe der Stadt viel Geld, teilte Philipp Heißner, verkehrspolitischer Sprecher der CDU-Bürgerschaftsfraktion, der Deutschen Presse-Agentur mit. Laut Senats-Antwort beliefen sich die Einnahmen durch Abschleppvorgänge 2024 auf rund 12.467.167 Euro (stand 13. Januar 2025).
«Parkregeln müssen durchgesetzt werden, aber dazu reicht es, ein Auto umzusetzen. Während dies früher in den meisten Fällen auch so geschah, lässt der rot-grüne Senat inzwischen die meisten Fahrzeuge in den teuren "Autoknast" bringen», teilte Philipp Heißner mit. Er kritisierte, das Vorgehen als «unnötige Abzocke der Autofahrer».
Die Zahl der sichergestellten Autos war zuletzt kontinuierlich gestiegen: Im ersten Halbjahr 2019 waren es demnach 44,5 Prozent, 59 Prozent (2023) - mittlerweile sind es 63 Prozent der Fahrzeuge, die in Verwahrstellen gebracht werden.
Grund dafür, dass die falsch parkenden Fahrzeuge häufiger in Verwahrstellen landen, sei auch der fehlende Platz, wie eine Sprecherin der Hamburger Innenbehörde der dpa mitteilte. Zunächst werde demnach stets geprüft, ob es freie geeignete Parkplätze nahe am Abschlepport gibt. «Wenn die Voraussetzungen für eine solche Umsetzung nicht vorliegen - unter anderem aufgrund von Parkraumbewirtschaftung, Baustellen - erfolgt eine Sicherstellung des Fahrzeugs in die Verwahrstelle.»
Für Autobesitzer wird es besonders teuer, wenn ihr Fahrzeug nicht nur auf einen regulären freien Parkplatz in der Nähe umgesetzt, sondern in eine der beiden städtischen Verwahrstellen in Hamburg gebracht wird.
Ihr Gefährt können Autohalter gegen Zahlung der Gebühren für polizeiliches Handeln, der Verwahrgebühr und der Abschleppkosten im sogenannten Autoknast abholen. Laut Hamburger Polizei kann dadurch für ein Auto in der Regel ein Gesamtbetrag von 450 bis 600 Euro fällig werden. Die Gebühr für andere Fahrzeuge kann entsprechend höher oder geringer sein.
Die Kosten für eine Umsetzung auf einen nahen Parkplatz sind geringer - dann kommen bis zu 300 Euro an Abschleppkosten auf den Halter zu. Laut dem bundeseinheitlichen Bußgeldkatalog zahlen Halter für regelwidriges Parken zwischen 10 und 100 Euro.