05. Juni 2025 – dpa
Frauen und Kinder werden auch in MV oft Opfer häuslicher oder sexualisierter Gewalt. Die Zahlen sind signifikant. Umso wichtiger sind Anlaufstellen für Betroffene.
Mecklenburg-Vorpommerns Gleichstellungsministerium hat Fördermittel in Höhe von 100.000 Euro für zwei weitere Personalstellen in den Interventionsstellen gegen häusliche Gewalt und Stalking in Rostock und Schwerin freigegeben. Damit reagierte die Behörde nach eigenen Angaben auf massiv gestiegene Fallzahlen. In der Interventionsstelle Rostock nahmen die Hilfegesuche demnach zwischen 2017 und 2024 um 50 Prozent, in Schwerin sogar um 140 Prozent zu.
Mit der Förderung kann die Rostocker Anlaufstelle ihre kürzlich eingestellte Beratung für Kinder wieder aufnehmen. «Wir sind froh über die personelle Verstärkung noch in diesem Jahr und sehr erleichtert, dass wir nun auch den Kindern wieder zur Seite stehen können. Dies ist ein wichtiger Baustein, um den Generationenkreislauf von häuslicher Gewalt begegnen zu können», sagte Ulrike Bartel, Geschäftsführerin des Hilfevereins «Stark machen».
In Schwerin ist die Arbeiterwohlfahrt (AWO) Träger der Stelle. «Häusliche und sexualisierte Gewalt reißt tiefe Wunden – nicht nur bei den Betroffenen selbst, sondern auch bei ihren Kindern», sagte Axel Mielke, Geschäftsführer der AWO-Soziale Dienste gGmbH-Westmecklenburg. «Jedes Kind hat ein Recht auf ein gewaltfreies Zuhause. Die zusätzlichen Mittel sind ein entscheidender Schritt, um dieses Recht zu verteidigen.» Neben Schwerin und Rostock gibt es auch in Anklam, Stralsund und Neubrandenburg Interventionsstellen.