13. November 2025 – dpa
Nach dem Abflauen eines Ehec-Ausbruchs in MV stoppt das zuständige Amt die Veröffentlichung von Fallzahlen. Eine zentrale Frage ist weiterhin offen.
Nach dem in Mecklenburg-Vorpommern beobachteten Abflauen eines Ehec-Ausbruchs stellt das zuständige Landesamt die Veröffentlichung separater Fallzahlen ein. «Nur noch bei erneutem, momentan aber nicht zu erwartendem Anstieg», würden entsprechende Meldungen wieder veröffentlicht, teilte das Schweriner Gesundheitsministerium mit.
Das Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lagus) hatte täglich und zuletzt in mehrtägigem Abstand Ehec-Fallzahlen veröffentlicht.
Expertinnen und Experten gingen seit längerem nicht mehr von einem aktiven Ausbruchsgeschehen in MV aus, erklärte Gesundheitsministerin Stefanie Drese (SPD). Der letzte dem Ausbruch zugeordnete Ehec-Fall stammt laut Ministerium vom 30. September. Dass auch danach Fallzahlen in den Berichten noch stiegen, liegt laut einer Ministeriumssprecherin an der rückwirkenden Zuordnung von Fällen, die aber nicht tagesaktuell seien. Laut Drese können daher auch zukünftig noch einzelne Fälle hinzukommen.
Ehec steht für Enterohämorrhagische Escherichia coli – bestimmte krank machende Stämme eines Darmbakteriums, die vor allem bei Wiederkäuern vorkommen und bei Menschen insbesondere Durchfall auslösen können. Die Bakterien können auf verschiedenen Wegen übertragen werden, unter anderem durch direkten Kontakt zu Tieren oder durch den Verzehr kontaminierter Lebensmittel.
In besonders schweren Verläufen kann es zum hämolytisch-urämischen Syndrom (HUS) kommen, das zu Blutgerinnungsstörungen und Nierenversagen führen kann.
Ehec-Ansteckungen gibt es regelmäßig. Allerdings war ab August zunächst in Mecklenburg-Vorpommern eine Häufung festgestellt worden. Auch die Häufung von HUS-Fällen bei Kindern hatte in Mecklenburg-Vorpommern bei Medizinern und Behörden Besorgnis ausgelöst. Anfang September war der für den Ausbruch in MV verantwortliche Bakterienstamm identifiziert worden. Dieser war auch bei Erkrankungen in Nordrhein-Westfalen festgestellt worden.
Die genaue Ursache ist weiterhin unklar. Laut einem Bericht des Robert Koch-Instituts (RKI) von Oktober muss davon ausgegangen werden, dass die Erkrankungen über ein oder mehrere kontaminierte Lebensmittel verursacht wurden.
Insgesamt hat das Lagus in MV mit Stand vom Mittwoch bislang 164 Ehec-Infektionen und 19 HUS-Fälle im Zusammenhang mit dem Ausbruchsgeschehen registriert.