19. Juni 2025 – dpa
Zwei betrunkene Männer flüchten nach einem Unfall mit ihrem Wagen vom Unfallort. Als die Polizei sie kurze Zeit später findet, geht der Ärger erst richtig los.
Zwei betrunkene Männer haben Polizisten auf Rügen nach einem Autounfall angegriffen und verletzt. Zuvor waren die Beamten alarmiert worden, nachdem ein Zeuge einen Unfall mit einem stark beschädigten Fahrzeug in Bergen gemeldet hatte, wie die Polizei mitteilte. Vor Ort stellten die angerückten Ermittler fest, dass die beiden 20- und 23-jährigen Männer mit dem Unfallwagen geflüchtet waren.
Die Beamten spürten die Männer nach kurzer Zeit auf und führten zunächst einen Atemalkoholtest bei einem von ihnen durch. Bei der Vorbereitung des Testes sollen die beiden Männer die Beamten im Streifenwagen attackiert haben. Dabei flüchteten sie erneut. Ein Polizist wurde bei dem Vorfall am späten Mittwochabend leicht verletzt.
Mit Unterstützung weiterer Einsatzkräfte und der Bundespolizei konnten die Männer schließlich gefasst werden. Dabei leisteten sie den Angaben zufolge erneut Widerstand. Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft wurden bei beiden Männern Blutproben entnommen, die einen Promillewert von 1,66 und 1,77 ergaben. Beide kämen demnach als Fahrer in Betracht, da sie sich bei der Fahrt abgewechselt haben sollen.
Sie müssen sich wegen Trunkenheit im Verkehr, Unfallflucht, Angriff und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte sowie Körperverletzung verantworten.
Die Polizei bedankte sich bei zwei Männern, die den Beamten zu Hilfe gekommen seien. «Durch ihr schnelles und konsequentes Einschreiten konnten sie verhindern, dass weitere Polizisten verletzt wurden», hieß es in einer Mitteilung. Dabei sei einer der Helfer selbst durch einen Schlag verletzt worden. «Ihr Eingreifen zeigt eindrucksvoll, wie wichtig Zivilcourage ist - insbesondere dann, wenn Gewalt gegen Einsatzkräfte ausgeübt wird.»
Erst vor wenigen Tagen waren Beamte in Schwerin beim Versuch, einen Streit zu schlichten, Ziel gewalttätiger Angriffe geworden. Ein Beamter wurde laut Polizei dabei sogar kurzzeitig bewusstlos getreten. Der Schweriner Innenminister, Christian Pegel (SPD), hatte dazu erklärt: «Wer Einsatzkräfte attackiert, greift nicht nur eine Einzelperson an, sondern den Rechtsstaat in seiner Gesamtheit.»