19. Juni 2025 – dpa

Mehr als 900.000 Gäste

Hamburg Messe mit Rekordumsatz

Die Messe Hamburg hat 2024 erstmals seit 2008 mit 20,9 Millionen Euro ein positives Jahresergebnis erzielt. In diesem Jahr läuft es nicht so gut. Und ein Summit im Oktober könnte Ärger bereiten.

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Im Herbst plant die Messe Hamburg im CCH eine sicherheits- und außenpolitische Konferenz., Foto: Marcus Brandt/dpa

Die städtische Hamburg Messe und Congress hat im vergangenen Jahr mit 140,2 Millionen Euro den größten Jahresumsatz ihrer Firmengeschichte erzielt. «Das hat es wirklich bisher noch nie gegeben. Das ist ein Plus von mehr als 25 Prozent gegenüber dem bisherigen Rekordjahr aus dem Jahr 2016», sagte Messe-Chef Uwe Fischer bei der Präsentation des Jahresberichts.

Erstmals seit der vollständigen Übergabe des neuen Messegeländes im Jahr 2008 sei zudem mit 20,9 Millionen Euro ein positives Jahresergebnis erzielt worden. Insgesamt fanden sich auf den 123 Veranstaltungen auf dem Messegelände und im Congress Center (CCH) den Angaben zufolge mehr als 900.000 Gäste ein.

Ein Grund für das gute Jahresergebnis sind deutlich gesunkene Mietkosten. Statt wie in den vergangenen Jahren und bis 2034 für die Messehallen Leasingraten in Höhe von 22 Millionen Euro pro Jahr zu zahlen, sei nun eine ortsübliche Gewerbemiete von rund sieben Millionen Euro verabredet worden, sagte Fischer. Zum Vergleich: «Vorher haben wir ungefähr 30 Euro kalt pro Quadratmeter im Monat bezahlt für eine nackte Messehalle und jetzt liegen wir ungefähr bei 9 Euro», betonte der Messe-Chef. Auf der anderen Seite machten sich nun auch strategische Entscheidungen positiv bemerkbar, «die wir in der Phase der Corona-Zeit betroffen haben».

Bei der Messe unterscheiden sich gerade und ungerade Geschäftsjahre traditionell deutlich. Das liegt unter anderem daran, dass umsatzstarke Weltleitmessen wie die SMM für die maritime Wirtschaft oder die Wind Energy Hamburg für die Windenergiebranche nur alle zwei Jahre stattfinden. Entsprechend rechnet die Messe für dieses Jahr mit einem Umsatz von nur 88,1 Millionen Euro und einem negativen Jahresergebnis von 19,2 Millionen Euro.

«Wir werden es in diesem Jahr noch nicht schaffen, profitabel zu sein», sagte Messe-Chef Heiko M. Stutzinger. Ziel sei aber, die Doppeljahre 2024 und 2025 erstmals mit einem positiven Gesamtergebnis abzuschließen. Die jüngsten Zuwachsraten beim Umsatz lägen bei den geraden Jahren 2022 zu 2024 bei knapp sieben Prozent und bei den ungeraden Jahren 2023 zu 2025 sogar bei mehr als acht Prozent.

Im laufenden Jahr seien allein im CCH bereits mehr als 100 Veranstaltungen geplant. «Medizinische und wissenschaftliche Kongresse sind das Zugpferd», sagte Stutzinger. Auf dem Programm steht erstmals aber auch ein Global Security & Innovation Summit (GSIS). Bei dieser Konferenz am 22. und 23. Oktober mit bis zu 750 Gästen, darunter 170 bis 180 speziell eingeladene Experten, dreht es sich ähnlich wie bei der Münchner Sicherheitskonferenz um Außen- und Sicherheitspolitik.

«Wir glauben, dass es aufgrund der weltpolitischen Lage durchaus Raum gibt und auch die Notwendigkeit besteht für ein ähnliches Format im Norden», sagte Stutzinger. Strategischer Partner sei dabei das International Institute for Strategic Studies (IISS), ein Think-Tank aus London. Daneben werde es auch eine kleine Ausstellung etwa mit Drohnen geben. «Das ist (...) definitiv keine Rüstungsschau», betonte Fischer. Der Fokus liege ganz klar auf dem Dialog zum Thema Sicherheit.

Gerade mit Blick auf die Ausschreitungen während des Hamburger G20-Gipfels im Jahr 2017 räumten beide Messe-Chefs jedoch ein, dass ein solcher Summit nicht gerngesehen sein könnte. «Ich gehe davon aus, dass es durchaus kritisch in der Gesellschaft diskutiert wird, aber das ist auch völlig normal, dazu leben wir in einer Demokratie», sagte Fischer. Stutzinger sagte aber auch: «Man kann nicht einfach die Augen vor der Weltlage verschließen.»

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