19. Juni 2025 – dpa
Acht Kundgebungen, Mahnwachen und Demonstrationen sind in Henstedt-Ulzburg gegen den Parteitag der schleswig-holsteinischen AfD angemeldet. Die Polizei rechnet mit Einschränkungen.
Zahlreiche Organisatorinnen und Organisatoren rufen zu Demonstrationen gegen den Landesparteitag der schleswig-holsteinischen AfD im Bürgerhaus von Henstedt-Ulburg am Samstag auf. Insgesamt acht Kundgebungen, Mahnwachen und Demonstrationen seien angemeldet, sagte ein Sprecher der Polizei. Da pro Veranstaltung 20 bis 300 Menschen angesetzt seien, rechne die Polizei mit knapp über 1000 Personen.
Es werden voraussichtlich mehrere Aufzüge durch das Stadtgebiet Henstedt-Ulzburg stattfinden, hieß es. Daher werde die Polizei für die Begleitung der Versammlungen mit zusätzlichen Kräften vor Ort sein. Ebenfalls komme es zu punktuellen Straßensperrungen und Verkehrsbeeinträchtigungen im Stadtgebiet.
Bereits um 8.30 Uhr soll eine Kundgebung mit dem Namen «Früh aufstehen gegen Rechts! Bunter Protest gegen den AfD-Landesparteitag» am Bürgerhaus starten. Dort sollen ab 10.00 Uhr mit dem Beginn des Landesparteitages der Nord-AfD Reden vor dem Gebäude beginnen, sagte die Sprecherin des Bündnisses für Demokratie und Vielfalt, Britta De Camp-Zang.
Als Rednerinnen und Redner werden den Angaben nach unter anderem der SPD-Bundestagsabgeordnete Ralf Stegner und Linke-Landessprecher Finn Luca Frey erwartet. Auch Vertreter der Grünen, des Paritätischen und der evangelischen Kirche Neumünster sollen zu Wort kommen.
Ebenfalls könnten Anwohnerinnen und Anwohner mit ihren Hunden an der Demonstration «Gassi gegen Rechts!» teilnehmen, erklärte De Camp-Zang. Es solle aber vermieden werden, dass Anreisende anschließend ihre Tiere in den Autos einsperrten, da sommerliche Temperaturen zu erwarten seien.
Auch der Deutsche Gewerkschaftsbund hatte im Vorfeld zur Demonstration des Bündnisses aufgerufen. Die AfD sei eine «reale Bedrohung für unsere Demokratie und für die Vielfalt in unserem Land».
Der stellvertretende Vorsitzende des Landesverbandes der AfD, Volker Schnurrbusch, bezeichnete die angekündigten Kundgebungen als «Ausdruck einer lebendigen Demokratie». Bisher seien diese stets friedlich verlaufen und auch am Samstag vertraue die Partei auf die Einsatzkräfte der Polizei und die Vernunft der Teilnehmerinnen und Teilnehmer.
Das Augenmerk der AfD liegt laut Schnurrbusch auf dem ordnungsgemäßen Ablauf des Landesparteitages und weniger auf dem, was vor dem Bürgerhaus geschehe.
Laut Tagesordnung stehen auf dem Parteitag Satzungsänderungen und eine Resolution mit dem Titel «Die Demokratie vor dem Verfassungsschutz schützen» im Fokus. Darin sieht die AfD durch eine «Instrumentalisierung» des Bundesamtes für Verfassungsschutzes die demokratische Grundordnung in Gefahr.