04. Juni 2025 – dpa

Israel

Fotoausstellung zu Israel aus Angst vor Gewalt verschoben

Die CDU kritisiert die Entscheidung von Finanzminister Heiko Geue (SPD) heftig. Und macht ein Angebot.

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Minister Heiko Geue (SPD) sorgt mit der Verschiebung einer Fotoausstellung im Foyer des Schweriner Finanzministeriums zum Alltagsleben in Israel für Kritik. (Archivbild), Foto: Marcus Brandt/dpa

Aus Angst vor gewalttätigen Protesten hat das Finanzministerium in Schwerin eine Fotoausstellung zum Alltagsleben in Israel auf unbestimmte Zeit verschoben. «Als ein Haus der offenen Türen trägt das Finanzministerium Mecklenburg-Vorpommern besondere Verantwortung – für die Sicherheit seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ebenso wie für einen respektvollen und ausgewogenen öffentlichen Diskurs», erklärte Finanzminister Heiko Geue (SPD). Zuvor hatte die «Ostsee-Zeitung» berichtet.

Der Nahostkonflikt habe sich erneut dramatisch zugespitzt, die Sicherheitslage in der Folge auch in Deutschland verändert, so Geue. «In Anbetracht der aktuellen Entwicklungen und der damit verbundenen Herausforderungen bei der Gewährleistung eines ungestörten Ausstellungsbetriebs wurde entschieden, die Ausstellung auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben.»

Es geht um eine Foto-Ausstellung des Schweriner Journalisten Max-Stefan Koslik. Sie sollte am 11. Juni im Foyer des Finanzministeriums eröffnet werden. Die Aufnahmen entstanden dem Ministerium zufolge Anfang des Jahres während eines mehrmonatigen Aufenthalts in Jerusalem.

«Sie dokumentieren Momente des Alltags, der Hoffnung und der Begegnung – in einer Zeit, in der vielerorts Zuversicht herrschte, dass Wege aus der Eskalation gefunden und Geiseln befreit werden könnten.» Die Ausstellung sei bewusst nicht auf die gegenwärtigen Konflikte im Nahen Osten ausgerichtet gewesen, sondern sollte laut Ministerium den Blick auf die menschliche Dimension abseits der politischen Schlagzeilen lenken.

Die CDU kritisierte die Entscheidung Geues heftig und bot an, die Ausstellung in den Räumlichkeiten ihrer Landtagsfraktion im Schweriner Schloss zu zeigen. Der Zugang zum Landtag ist gesichert.

Der Fraktionsvorsitzende Daniel Peters nannte die Verschiebung der Ausstellung auf unbestimmte Zeit es ein fatales Zeichen. «Das ist beschämend und politisch brandgefährlich. Wer in diesen Zeiten Veranstaltungen zu Israel aus dem Kalender streicht, statt sie sichtbar zu machen, sendet das völlig falsche Signal.» An die Adresse von Manuela Schwesig (SPD) gerichtet, erklärte er: «Ich erwarte von der Ministerpräsidentin, dass sie die einsame Entscheidung ihres Finanzministers nicht einfach durchgehen lässt.»

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