02. September 2025 – dpa
Unter anderem der Mensch hat die Bestände des europäischen Aals stark dezimiert. Es gibt aber auch Aktionen, die das Überleben der Fischart sichern sollen.
Das kontinuierliche Aussetzen junger Aale in Gewässern zeigt nach Angaben des Landesanglerverbandes Mecklenburg-Vorpommern Wirkung. «Zur Arterhaltung und Unterstützung des gefährdeten europäischen Aals bringen wir seit nunmehr rund drei Jahrzehnten Jungaale im Wert von jährlich mehr als 100 000 Euro in unsere Gewässer ein. Der Erfolg ist bereits sichtbar», sagte Verbandspräsident Bernd Dickau anlässlich einer solchen Aktion an der Warnow bei Schwaan (Landkreis Rostock).
Laut Anglerverband wurden 2024 in geeigneten Gewässern im Land etwa 3,5 Tonnen Glasaale - also junge Aale - ausgesetzt. Das seien etwa 550.000 Tiere gewesen, die jeweils nur wenige Gramm wiegen und 10 bis 15 Zentimeter lang sind. Die jungen Aale werden an der europäischen Atlantikküste gefangenen und meist in Aalfarmen in Holland aufgezogen. Nach Angaben des Anglerverbandes kosten sie pro Kilogramm aktuell 45 Euro.
Zu etwa 80 Prozent würden die Kosten aus Mitteln von EU und Land gedeckt, hieß es. Doch tragen auch private Spender und die heimische Wirtschaft zur Finanzierung des Programms bei, unter anderem der Energieversorger Wemag mit Sitz in Schwerin. «Die Aalaktie ist ein fester Bestandteil unserer ökologischen Projekte, mit denen wir den Natur- und Umweltschutz in der Region fördern», erklärte Wemag-Vorstand Caspar Baumgart.
Der Europäische Aal ist nach Angaben von Naturschutzverbänden eine vom Aussterben bedrohte Art - auch, weil der Glasaal in Fernost als Delikatesse gilt und trotz Schutzbestimmungen intensiv befischt wird. Neben Klimawandel und Überfischung gelten aber auch Verbauungen an Fließgewässern als Grund für den Schwund.
Aale pflanzen sich nur einmal im Leben fort und wandern dafür aus den Binnen- oder Küstengewässern, wo sie den größten Teil ihres Lebens verbringen, über Tausende Kilometer in die Sargassosee im Westatlantik.
Das Aussetzen junger Aale hat nach Angaben von Experten den massiven Rückgang des Fischs in deutschen Gewässern weitgehend gestoppt. Neben Mecklenburg-Vorpommern beteiligen sich unter anderem auch Schleswig-Holstein, Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Sachsen daran, Glasaale in heimische Gewässer zu bringen. Ausgewachsen sollen die Tiere später in ihr Laichgebiet wandern und wieder für Nachwuchs sorgen.