16. Mai 2025 – dpa
Wegen Baumängeln kann die Zecheriner Brücke nur noch mit gedrosseltem Tempo passiert werden. Die Lebensdauer der Brücke läuft ab. Das erhöht den Druck, rasch für einen Ersatzbau zu sorgen.
Unter dem Eindruck oft überlanger Planungsverfahren hat der Landtag in Schwerin die Landesregierung aufgefordert, beim Bund auf einen zügigen Ersatzneubau der Zecheriner Brücke in Vorpommern zu dringen. Die fast 100 Jahre alte Brücke bei Anklam gilt als neuralgischer Punkt auf der Bundesstraße 110, die das Festland mit Usedom verbindet. Sie muss wegen deutlicher Baumängel innerhalb der kommenden acht Jahre erneuert werden.
«Die Zecheriner Brücke sichert die Südanbindung der Ferieninsel Usedom. Der rechtzeitige Ersatz ist alternativlos», machte Verkehrsminister Wolfgang Blank (parteilos) in der Debatte deutlich. Für Reisende aus dem Ballungsraum Berlin führt der kürzeste Weg zu den beliebten Kaiserbädern über diese Brücke. Doch werde dieser nur noch eine Nutzungsdauer bis maximal 2033 attestiert, sagte Blank. Die zweite Straßenanbindung der vor allem im Sommer stark frequentierten Insel existiert im Norden bei Wolgast.
«Der Bund muss jetzt die Weichen für ein beschleunigtes Planungs- und Genehmigungsverfahren stellen. Hierzu wurden im neuen Koalitionsvertrag von CDU/CSU und SPD im Bund entscheidende Möglichkeiten zur Beschleunigung vereinbart», erklärte der SPD-Abgeordnete Falko Beitz.
Demnach solle für Ersatzbauten künftig kein Planfeststellungsverfahren mehr notwendig und bei besonders wichtigen Projekten auch ein vorzeitiger Beginn möglich sein.
«Es braucht das versprochene Deutschland-Tempo», mahnte Beitz. Das Geld sei mit dem 500-Milliarden-Infrastrukturpaket des Bundes da. Nach seinen Angaben nutzen täglich bis zu 10.000 Fahrzeuge die Brücke über den Peenestrom. Es gelte, durch kluge Koordinierung lange Sperrungen oder großräumige Umleitungen über Wolgast oder Wolin zu vermeiden. Für den Neubau der Brücke werden mehr als 100 Millionen Euro veranschlagt.