16. Mai 2025 – dpa
Ministerpräsidentin Manuela Schwesig ist in Lettland unterwegs. Dort wirbt sie für mehr wirtschaftliche Zusammenarbeit und bemüht sich um engere Beziehungen zu besorgten deutschen Partnern.
Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) hat zum Abschluss ihres Besuchs in Lettland ein «positives Resümee» der Reise gezogen. «Es war wichtig, nach Litauen im nächsten baltischen Land zu sein», sagte sie kurz vor ihrer Rückreise in der Hauptstadt Riga.
Für Mecklenburg-Vorpommern sei trotz der gegenwärtig stabilen wirtschaftlichen Entwicklung sehr wichtig, die Wirtschaftskontakte weiter auszubauen. «Die Potenziale im Ostseeraum sind groß», sagte sie. «Deshalb sollten unsere Unternehmen sich dort hinorientieren, weil es Stabilität bedeutet, weil die Länder auch die Zusammenarbeit wollen.»
Mit dem am 26. September geplanten deutsch-lettischen Wirtschaftstag gebe es bereits ein konkretes Ergebnis der Reise. Dazu werde die lettische Regierungschefin Evika Silina mit einer Wirtschaftsdelegation nach Rostock reisen, sagte Schwesig.
Schwesig war am Mittwoch nach Lettland gereist. Begleitet wurde sie von einer Wirtschaftsdelegation aus Mecklenburg-Vorpommern. «Wir sind hier, um die Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Lettland zu verstärken und auszubauen», sagte die Ministerpräsidentin auf einer Wirtschaftskonferenz. Dabei verwies sie auch auf bereits bestehende Kooperationen im Hochschulbereich und der Berufsausbildung.
Die Zusammenarbeit mit den Ländern im Ostseeraum zu stärken, ist Teil der Ostseestrategie, die die Landesregierung 2024 verabschiedet hat. «Wir sprechen bewusst vom demokratischen Ostseeraum, weil die Zusammenarbeit mit Russland nicht mehr dazugehören kann, seit dem Angriffskrieg von Russland auf die Ukraine», sagte Schwesig. «Wir nehmen insbesondere die Sorgen unserer baltischen Freunde sehr ernst. Deutschland steht klar an ihrer Seite.»
Wegen ihres Engagements etwa beim Bau der Gasleitung Nord Stream 2 war Schwesig auch im Baltikum mit Argwohn betrachtet worden. Kurz nach der russischen Invasion 2022 hatte sie eine Kehrtwende vollzogen und ihr damaliges Agieren als Fehler bezeichnet. Bei ihren Gesprächen in dem an Russland grenzenden EU- und Nato-Mitgliedsland Lettland sei dies kein Thema gewesen, sagte Schwesig.