19. August 2025 – dpa
Im Rahmen einer großen Übung probt Deutschland zusammen mit Nato-Partnern demnächst wieder die Verteidigung der Ostflanke. Quadriga 2025 soll auch ein Signal Richtung Russland schicken.
Etwa 8.000 deutsche Soldatinnen und Soldaten werden in den kommenden Wochen zusammen mit den Streitkräften 13 weiterer Nato-Partner den Schutz des Ostseeraums im Krisen- beziehungsweise Kriegsfall üben. Im Rahmen der Übung Quadriga 2025 soll laut Bundeswehr etwa die Verlegung von Truppen und Gerät auf dem See-, Land- und Luftweg an die Nato-Ostflanke nach Litauen geübt werden. Die Übung zeige «die Entschlossenheit, die Fähigkeit und den Willen Deutschlands und seiner Bündnispartner, ihr Territorium und das Nato-Bündnisgebiet gegen jeden äußeren Angriff zu verteidigen.»
Nachdem der Fokus der Quadriga-Übungen der Jahre 2023 und 2024 auf den Dimensionen Luft und Land gelegen habe, werde in diesem Jahr die Dimension See im Mittelpunkt stehen. Das Marinekommando in Rostock trägt demnach die Gesamtverantwortung für die Planung und Durchführung. Der Kernübungszeitraum erstrecke sich von August bis September.
Quadriga 2025 unterteilt sich den Angaben zufolge in mehrere Teilübungen. Im Rahmen von «Northern Coasts» soll unter anderem der Schutz des Seetransports geübt werden. Bei «Role2Sea» geht es um die Versorgung und den Transport Verwundeter auf See sowie den Weitertransport an Land in zivile Krankenhäuser. Auch die Logistik in einem Einsatzland, die Versorgung etwa mit Kraftstoff sowie die Verteidigung von Infrastruktur sollen im Rahmen von Quadriga 2025 geübt werden.
Sämtliche Teilstreitkräfte, also Marine, Heer, Luftwaffe, Cyber- und Informationsraum sind an Quadriga 2025 beteiligt. Laut Bundeswehr leistet die Übung «einen sichtbaren Beitrag zur Abschreckung gegen Russlands Ambitionen, die europäische Ordnung infrage zu stellen». Sämtliche Szenarien seien defensiv angelegt.
Die verschiedenen Übungen finden in Deutschland, Litauen, Finnland sowie auf der Ostsee statt. Die Verlegung auf dem Landweg erfolgt durch Polen. Durch die Verlegung kann es auf Straßen in Nord- und Ostdeutschland zu Verkehrseinschränkungen kommen.