10. Mai 2025 – dpa
Rund 55 Millionen Euro stellen Bund und Land in diesem Jahr im Rahmen der Städtebauförderung bereit. Etwa die Hälfte der Gelder sollen in Schulbauten fließen. Die haben es vielerorts auch nötig.
Von der staatlichen Städtebauförderung werden 2025 in Mecklenburg-Vorpommern vorwiegend Schulgebäude profitieren. «Der Schwerpunkt unserer diesjährigen Städtebauförderung ist der Schulbau. Etwa die Hälfte der Mittel fließen in die Bildungsinfrastruktur», kündigte der auch für Bauen zuständige Innenminister Christian Pegel in Rostock an.
Nach Angaben des SPD-Politikers stellen Bund und Land etwa 27 Millionen Euro für Bau und Sanierung von Schulen, Hortgebäuden und Schulsportanlagen bereit. So würden 1,7 Millionen Euro in Sanierung und Erweiterung des Reuterstädter Schulcampus in Stavenhagen fließen. Für eine neue Grundschule im vorpommerschen Barth seien 5,2 Millionen Euro eingeplant, der Schulbau in Greifswald werde mit weiteren 4,4 Millionen Euro gefördert, nannte Pegel einige Beispiele.
Kommunen und Kreisen als Schulträgern fehlt vielfach das erforderliche Geld, um Schulgebäude zu bauen oder zu erneuern. Deshalb plant die Landesregierung, künftig zusätzlich Mittel auch aus dem Investitionspaket des Bundes dafür einzusetzen.
Für die Städtebauförderung stellt der Bund laut Pegel in diesem Jahr 790 Millionen Euro bereit. Davon bekomme Mecklenburg-Vorpommern anteilig 27,4 Millionen. Das Land komplementiere diese Mittel in gleicher Höhe. Für ihre Bauvorhaben müssten die Kommunen jeweils einen Eigenanteil aufbringen. Seit Beginn der Städtebauförderung in Mecklenburg-Vorpommern 1991 flossen laut Pegel von Bund und Land rund 2,8 Milliarden Euro an die Kommunen.
Für 2025 stehen insgesamt 42 Projekte auf der Förderliste des Landes. Dazu gehören auch Vorhaben, mit denen die Attraktivität von Stadtvierteln erhöht wird. Gefördert wird weiter die Sanierung des Renaissanceschlosses in Gadebusch (Nordwestmecklenburg), in dem unter anderem auch der Liedermacher Wolf Biermann als Internatsschüler einen Teil seiner Jugend verbrachte.
Etwa eine Million Euro soll für den Rückbau von 179 nicht mehr benötigten Wohnungen in Gadebusch, Grimmen und Wolgast verwendet werden.
Laut Innenministerium hatten mehr als 40 Gemeinden Anträge für 56 städtebauliche Maßnahmen gestellt. Das beantragte Fördervolumen habe sich auf etwa 111 Millionen Euro summiert und sei damit doppelt so hoch gewesen wie die bereitstehenden Fördermittel.
Den bundesweiten Tag der Städtebauförderung hatte Pegel zum Anlass genommen, mehrere Förderprojekte im Land in Augenschein zu nehmen: In Ahlbeck nahm er an der Einweihung des neuen Sportplatzes samt neuem Funktionsgebäude teil. In Rostock besuchte er das Stadtteilfest am Dierkower Graben. In dem Stadtteil seien seit 1993 im Rahmen der Städtebauförderung rund 22,8 Millionen Euro investiert worden, um Sportstätten und Schulen zu modernisieren.
Auf dem Programm stand ferner ein Besuch in Güstrow, wo Städtebaumittel für die Sanierung des Marktplatzes eingesetzt werden. Dort werde künftig das Regenwasser von umliegenden Hausdächern in einen unterirdischen Speicher geleitet und für die Bewässerung der Bäume genutzt. Güstrow sei seit 1991 in der Städtebauförderung und habe seither rund 109 Millionen Euro von Bund und Land erhalten.