22. Mai 2025 – dpa
Warnemünde war schon mehrfach als Austragungsort olympischer Segelwettbewerbe im Gespräch. Nun lodert erneut ein Hoffnungsfunke, der auch aus dem Westen der Republik angefacht wird.
Mit der neuen Sportschule in Rostock-Warnemünde hat Mecklenburg-Vorpommern nach den Worten von Ministerpräsidentin Manuela Schwesig die Bedingungen für den Sportlernachwuchs spürbar verbessert und sich weiter auch für die Ausrichtung großer Sportereignisse gewappnet. Neben den Sportboothäfen in Hohe Düne und auf der Mittelmole sei die Sportschule ein weiterer Meilenstein in der maritimen Infrastruktur des Segelstandortes Warnemünde, sagte die SPD-Politikerin anlässlich der feierlichen Eröffnung.
Die neue Schule stehe für die Förderung junger Talente, die Stärkung des Spitzen- sowie des Breitensports und auch für den Traum von Olympia. «Unser Herzensanliegen ist es, dass wir wieder Olympische Spiele nach Deutschland holen», betonte Schwesig. Nach zwei gescheiterten Versuchen 2000 mit Berlin und 2012 mit Leipzigs macht sich Mecklenburg-Vorpommern Hoffnungen, bei einer erfolgreichen deutschen Olympia-Bewerbung vor Warnemünde die olympischen Segelwettbewerbe ausrichten zu können.
Es sei gut, dass es mit Berlin, Hamburg, München und der Rhein-Ruhr-Region gleich vier deutsche Bewerber gebe, die beste Voraussetzungen mitbrächten, denen aber eines fehle: «Keiner hat die Ostsee und dieses tolle Segelrevier», sagte Schwesig. Sie sei überzeugt davon, dass Rostock-Warnemünde mit jedem Hauptstandort, der dann ausgewählt werde, «gemeinsam tolle Spiele» veranstalten könne.
Einen ersten direkten Kontakt gab es bei der Schuleröffnung mit dem nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Hendrik Wüst. Der CDU-Politiker bescheinigte bei seinem Kurzbesuch Warnemünde eine erstklassige Infrastruktur für den Segelsport, mit der die Wettkämpfe einem großen Publikum präsentiert werden könne. «Das passt zu unserem Anspruch», sagte Wüst.
Auch Nordrhein-Westfalen wolle im Sinne nachhaltiger Spiele vorwiegend vorhandene Sportstätten nutzen und viele Menschen teilhaben lassen. 90 Prozent der benötigen Hallen und Arenen seien vorhanden. Zudem verwies Wüst auf den symbolträchtigen Charakter einer gemeinsamen Bewerbung von Ost und West: «Spiele an Rhein und Ruhr mit Segeln und Surfen in Warnemünde, das wäre doch super», sagte er.
Der DOSB wird voraussichtlich Ende 2025 entscheiden, mit welchen Städten er sich für welches Jahr beim Internationalen Olympischen Komitee bewirbt.
Nach Angaben Schwesigs wurden für den Bau der neuen Sportschule direkt am Sportboothafen rund 32 Millionen Euro investiert, 26 Millionen habe das Land, gut 5 Millionen Euro der Landessportbund beigesteuert. Der Gebäudekomplex umfasse eine Bootshalle, eine Sporthalle, einen Kraftraum, verschiedene Seminarräume sowie 53 Zimmer, die von Schülern oder Wettkampfteilnehmern genutzt werden können.