10. Juli 2025 – dpa
Flax und Krümel, Herr Fuchs und Frau Elster. Auch Hündchen Struppi gehörte zu den Stars des DDR-Kinderfernsehens. An der Seite seines Herrchens Taddeus Punkt erfreute er die Herzen kleiner Zuschauer.
Der kleine Struppi aus dem DDR-Kinderfernsehen wächst über sich hinaus. In einer Sonderschau des Stadtmuseums Pirna ist die beliebte Figur des Hündchens jetzt im XXL-Format zu sehen und kann als Selfie Point genutzt werden, teilte das Museum mit. Auch der originale Struppi wird gezeigt. Die Handpuppe gehört zum Bestand des Pirnaer Museums, kann jedoch aus konservatorischen Gründen nur temporär ausgestellt werden.
Um den Gästen ein dauerhaftes Äquivalent zum Anfassen sowie für Selfies zu bieten, hatte Ivelina Angelova als Kuratorin der aktuellen Sonderschau die Idee, einen überdimensionalen Struppi zu erschaffen. Damit wurde die Illustratorin und Gestalterin Anja-Katharina Halbig beauftragt. Der Große Struppi steht fortan im Foyer des Museums. Die aktuelle Sonderschau «Seid ihr alle da? Kasper, Struppi und ihre Freunde» hat bis 19. Oktober geöffnet.
Struppi war an der Seite von Taddeus Punkt zu erleben. Dahinter verbarg sich der Puppenspieler und Schnellzeichner Heinz Fülfe (1920-1994). Gemeinsam mit Struppi, dem er als Bauchredner auch seine Stimme lieh, trat er regelmäßig im Abendgruß der Fernsehreihe «Unser Sandmännchen» auf und verzauberte dabei Generationen von Kindern. Zwei TV-Folgen aus dem Studio in Berlin-Adlershof sind in der Ausstellung im Video zu erleben.
Zum 100. Geburtstag von Fülfe hatte das Pirnaer Museum den Künstler vor fünf Jahren gewürdigt und Bilder, Fotos und Dokumente aus dem Nachlass des TV-Lieblings und seiner Frau Ingeburg ausgestellt. Fülfe kam zwar in Freiberg zur Welt und besuchte die Oberschule in Elsterwerda, danach ging es aber nach Pirna. Hier machte er sein Abitur, hier wirkte er als Kulissenmaler, Musiker, Tänzer und Schauspieler am Volkstheater.
Ab 1955 arbeiteten Fülfe und seine Frau für den Deutschen Fernsehfunk und begründeten auf der Festung Königstein mit der Puppenspiel-Serie «Flax und Krümel» das Kinderfernsehen. In knapp 40 Jahren schrieb das Ehepaar rund 200 «Abendgrüße» mit Fuchs und Elster, Mauz und Hoppel, Pitti und Schnatterinchen.