10. Juli 2025 – dpa
Die Landesbehörde Lagus ist für 400 unterschiedlichste Aufgaben zuständig. Deshalb wird sie auch «Villa Kunterbunt» genannt. Und die Zuständigkeiten sollen erweitert werden.
Das Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lagus) soll vom Januar nächsten Jahres an wieder die Zuständigkeit für das Landesjugendamt übernehmen. Damit verbunden ist die Aufsicht über rund 700 stationäre Einrichtungen der Kinder und Jugendhilfe in MV, wie Sozialministerin Stefanie Drese (SPD) und Lagus-Direktor Heiko Will mitteilten. 2012 wurde das Landesjugendamt vom Lagus an den Kommunalen Sozialverband MV übergeben.
Mit der Umstrukturierung sollen zusätzliche Stellen kommen. «Dies ist auch bitter nötig», sagte Will. Es geht um 26 Stellen, die teils von der kommunalen Struktur übernommen oder zusätzlich geschaffen werden. Bei den 700 Einrichtungen gehe es darum, dass das Kindeswohl sichergestellt werde. Auch für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge ist das Landesjugendamt zuständig.
Das Lagus ist mit 524 Mitarbeitern eine der größten Landesbehörden und ein Art «verlängerte Werkbank» der Landesregierung. Die Ausgaben für gesundheitliche und soziale Belange summierten sich 2024 auf 1,36 Milliarden Euro. «Eine weitere Steigung im Vergleich zum Vorjahresrekord von 1,1 Milliarden», so Drese. Einer der großen Töpfe ist der zur Förderung von Menschen mit Handicap im Arbeitsleben, aus dem 4,5 Millionen Euro aus der sogenannten Ausgleichsabgabe gezahlt wurden.
Die Ministerin appellierte an alle Personalverantwortlichen im Land, mehr Mut bei der Einstellung von Menschen mit Handicap zu zeigen. «Etwa die Hälfte aller Unternehmen zahlt eine Ausgleichsabgabe, statt Menschen mit Behinderungen eine berufliche Chance zu geben.» Sie verwies auf umfangreiche Förderungen und Beratungsangebote bei den Einheitlichen Ansprechstellen für Arbeitgeber (EAA) oder durch das beim Lagus angesiedelte Landesprogramm Inklusive Ausbildung und Arbeit.
