21. August 2025 – dpa
Im neuen Jahr ändert sich die Krankenhaus-Landschaft in Mecklenburg-Vorpommern. Für 25 Millionen Euro übernimmt die Universitätsmedizin Greifswald das Klinikum Karlsburg. Eine Hürde steht noch im Weg.
In Mecklenburg-Vorpommern kommt es zum neuen Jahr zu einer großen Krankenhausfusion. Wie am Mittag bei einer Pressekonferenz mitgeteilt wurde, wird das Klinikum Karlsburg (Kreis Vorpommern-Greifswald) zum 1. Januar Bestandteil der Universitätsmedizin Greifswald. Die Übernahme soll 25 Millionen Euro kosten und per Kredit finanziert werden.
«Damit wird die Versorgungsqualität in der Region gesichert und erhöht», sagte Professor Uwe Reuter, der Ärztliche Vorstand der Universitätsmedizin Greifswald. Zum 1. Januar 2027 verschmelzen die beiden Kliniken dann zu einer Einheit unter dem Dach der Universitätsmedizin mit einem Campus Greifswald und einem Campus Herzzentrum Karlsburg. Die nach der bundesweiten Krankenhausreform einzurichtenden Leistungsgruppen in der Endokrinologie, zu der auch Diabeteserkrankungen gehören, Herz- und Gefäßchirurgie sollen zwischen den Standorten aufgeteilt werden.
Die Fusion steht noch unter dem Vorbehalt einer kartellrechtlichen Prüfung, an der das Landesgesundheitsministerium und das Bundeskartellamt beteiligt sind. Nach Angeben von Mecklenburg-Vorpommerns Gesundheitsministerin Stefanie Drese ist dabei aber kaum mit Problemen zu rechnen. Für die SPD-Politikerin wird die Versorgung im Osten des Landes so «verbessert und zukunftsfest aufgestellt». Wissenschaftsministerin Bettina Martin (SPD) sprach von «einem absoluten Gewinn» und ergänzte: «Hier entsteht ein medizinischer Leuchtturm mit großer Strahlkraft».
Das Klinikum Karlsburg versorgt seit 1994 pro Jahr mehr als 8.000 Patientinnen und Patienten mit Erkrankungen der Blutgefäße, des Herzens sowie des Stoffwechsels. «Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit den mehr als 500 Kolleginnen und Kollegen aus Karlsburg und heißen Sie herzlich an der Universitätsmedizin willkommen», sagte Reuter. Die Universitätsmedizin Greifswald hat insgesamt mehr als 4.000 Mitarbeitende.
Gesundheitsministerin Drese hob hervor, dass es gerade mit Blick auf die Krankenhausreform oftmals Vorteile hat, wenn Kliniken fusionieren oder kooperieren, weil so das Leistungsspektrum und die Organisation der Versorgung passgenauer austariert und auch die Wirtschaftlichkeit der Häuser insgesamt verbessert werden kann. «Ich werbe für eine stärkere Kooperation unter den Krankenhäusern in MV. Insofern kann diese Fusion auch ein Vorbild für andere Regionen sein, wobei aber natürlich der Wille der jeweiligen Häuser gegeben sein muss, diesen Weg gemeinsam zu beschreiten», so Drese.