05. Mai 2025 – dpa
Verschärfte Vorschriften haben dazu geführt, dass ein Teil der Spielhallen in MV schloss. Zugleich nimmt illegales Glücksspiel im Netz zu. Gibt es einen Zusammenhang?
Infolge verschärfter Vorschriften hat die Zahl der Spielhallen in Mecklenburg-Vorpommern deutlich abgenommen. Gab es laut Innenministerium Ende 2021 landesweit 210 Spielhallen, so waren es Ende 2024 nur noch rund 135. Das geht aus einer Antwort des Innenministeriums auf eine Anfrage der CDU-Landtagsabgeordneten Ann Christin von Allwörden zurück.
Das Ministerium stützt sich dabei auf Daten, die es bei den örtlichen Ordnungsbehörden abgefragt hatte. In einigen Fällen seien die Antworten unvollständig gewesen, hieß es.
Grund für das Sinken der Zahlen dürften vor einiger Zeit neu eingeführten Abstandsregeln von mindestens 500 Metern zwischen zwei Spielhalle sein. Auch in der Nähe von Schulen darf es heute keine Spielhallen mehr geben.
Besonders viele Spielhallen schlossen demnach in den großen Städten: In Schwerin sank ihre Zahl von 18 auf vier und in Rostock von 24 auf drei. In den Landkreisen Ludwigslust-Parchim und Rostock gab es Ende 2024 hingegen jeweils eine Spielhalle mehr als Ende 2021.
Im Gesetz zur Ausführung des Glücksspielstaatsvertrages war bereits 2012 festgelegt worden, dass in MV zwischen Spielhallen ein Mindestabstand von 500 Metern Luftlinie bestehen muss. Dasselbe gilt für den Abstand zu Schulen. Scharf geschaltet wurde die Vorschrift nach früheren Angaben von Innenminister Christian Pegel (SPD) aber erst zum 1. Januar 2023.
Das illegale Glücksspiel hat nach Daten des Landeskriminalamtes in den Jahren 2023 und 2024 stark zugenommen. Wurden in den Jahren 2021 und 2022 zusammen lediglich acht Fälle registriert, waren es 2023 und 2024 zusammen 166.
Laut Innenministerium gehen die Fälle maßgeblich auf
Finanztransaktionen von Spielern aus MV bei unerlaubten Onlineglücksspielen zurück. «Solche Finanztransaktionen führen zu
Verdachtsmeldungen der Banken gegenüber der Polizei und zur Einleitung von Strafverfahren», hieß es. Einen Zusammenhang mit dem verschärften Vorschriften für Spielhallen und deren gesunkener Zahl sieht das Ministerium nicht.