21. Mai 2025 – dpa

Neubrandenburg vor Stabwechsel

Witt: Bereue Rückzugsentscheidung nicht

Vorigen Oktober kündigte Neubrandenburgs OB nach einem Eklat um eine Regenbogenfahne an, vorzeitig aus dem Amt zu scheiden. Nächste Woche ist es so weit. Seine Zukunft lässt er noch offen.

Wenige Tage vor dem Ende seiner Amtszeit als Oberbürgermeister Neubrandenburgs hat der parteilose Politiker Silvio Witt seinen Entschluss für sein vorzeitiges Ausscheiden bekräftigt. Er bereue die Entscheidung nicht. «Das ist ein Schritt, den ich sehr lange überlegt habe, ich würde sagen ungefähr ein Jahr. Letzten Endes ist es für mich persönlich die richtige Entscheidung», sagte Witt der Deutschen Presse-Agentur.

Die Amtszeit des 2015 amtierenden und offen homosexuell lebenden Oberbürgermeisters wäre regulär erst 2029 zu Ende gewesen. Als die Stadtvertretung im vorigen Jahr ein Verbot zum Hissen der Regenbogenfahne auf dem Bahnhofsvorplatz beschloss, war das der Auslöser für Witts Rückzug. Er hatte zuvor von fortlaufenden Beleidigungen, Anfeindungen und mangelndem Rückhalt in der Stadtvertretung berichtet. Der Vorgang sorgte bundesweit für Schlagzeilen.

Was Witt jobmäßig nach dem 31. Mai macht, ist noch offen. «Es gibt viele Gerüchte, aber keins davon stimmt», sagt er. Er werde nun zunächst zwei, drei Monate schauen, was auf ihn zukomme und wie das Leben weitergehe. Parteilos wolle er bleiben. «Ich habe natürlich einen inneren Wertekompass und eine Haltung. Aber jetzt verschlägt es mich erst einmal nicht zu Parteien.» Seine Nachfolge im Amt des Oberbürgermeisters entscheidet sich kommenden Sonntag (25. Mai) in einer Stichwahl.

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