21. Mai 2025 – dpa
Wind und Sonne leisten in Schleswig-Holstein einen immer größeren Anteil der Stromversorgung. Das Land steht vor einem gewaltigen Ausbau an Stromspeichern. Es geht um Tausende Megawatt.
Schleswig-Holstein steht vor einem gewaltigen Ausbau von Stromspeichern. Dem Netzbetreiber SH Netz liegen nach eigenen Angaben fast 2.500 Anschlussanfragen für Speicher mit insgesamt rund 12.700 Megawatt (MW) Leistung vor. «Das ist eine Riesenwelle», kommentierte der Vorstand Technik bei der SH Netz Muttergesellschaft HanseWerk, Benjamin Merkt, den Ansturm. Das Unternehmen gehe zwar davon aus, dass nicht jedes Speicherprojekt realisiert wird. Die Zahl der Anfragen zeige aber, dass mit einem erheblichen Wachstum zu rechnen sei.
Die größte Speicherkapazität ist den Angaben zufolge aktuell für die Kreise Steinburg, Schleswig-Flensburg, Dithmarschen und Segeberg angefragt. Aktuell hat SH Netz fast 38.100 Speicher unterschiedlicher Größe mit einer Leistung von zusammen 264 MW am Netz.
In der Regel handele es sich dabei um kleine Haushaltsspeicher im Kilowattbereich, die zusammen mit Photovoltaikanlagen errichtet wurden, so Merkt. «Seit einiger Zeit kommen aber auch die ersten Großspeicher im Megawattbereich hinzu.» Die aktuelle Speicherleistung reiche aus, um rund 59.000 Haushalte mit einem Durchschnittsverbrauch von neun Kilowattstunden einen Tag lang mit Strom zu versorgen.
Merkt betonte, die Haushalts-Batteriespeicher seien geeignet, die Stromversorgung stundenweise sicherzustellen. Ähnliches gelte für größere Industriespeicher, die derzeit zum Anschluss angefragt würden. «Für längere Engpässe wie eine Dunkelflaute sind Gaskraftwerke weiter unabdingbar.» Batteriespeicher leisten laut Merkt einen Beitrag zur Energie-, Wärme- und Verkehrswende, indem sie grünen Strom dann aufnehmen, wenn er produziert wird und wieder abgeben, wenn er gebraucht wird.