07. August 2025 – dpa

Ermittlungen und Exhumierungen

Ältere Patienten getötet? Ermittlungen auch gegen Ärztin

Ein Arzt aus dem Kreis Pinneberg steht im Verdacht, vorwiegend ältere Patienten getötet zu haben. Nun wird auch gegen eine weitere Medizinerin ermittelt. Was war das Motiv?

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Polizei und Staatsanwaltschaft ermitteln gegen einen Arzt im Kreis Pinneberg wegen des Verdachts, ältere Patenten getötet zu haben. (Symbolbild), Foto: Marcus Brandt/dpa

Die Ermittlungen wegen des Anfangsverdachts der Tötung von älteren Patienten gegen einen Arzt aus dem Kreis Pinneberg weiten sich aus. «Wir ermitteln auch gegen eine weibliche Beschuldigte wegen des Anfangsverdachts der Tötung auf Verlangen», sagte der Itzehoer Oberstaatsanwalt Peter Müller-Rakow der Deutschen Presse-Agentur. Nach dpa-Informationen handelt es sich dabei um die Ehefrau des Mediziners. Zuvor hatte das «Hamburger Abendblatt» berichtet.

Müller-Rakow verwies darauf, dass es sich um ein «hochkomplexes Ermittlungsverfahren» handele, dass eine gewisse Zeit in Anspruch nehme. Die Zahl der Fälle sei gestiegen. Nach früheren dpa-Informationen hatten die Ermittler bereits 15 bis 20 Fälle im Blick. Die Staatsanwaltschaft spricht weiter von einer niedrigen zweistelligen Zahl an Fällen, der Tatzeitraum liegt zwischen 2020 und 2025.

Ende Juni gab es im Zuge der Ermittlungen bereits drei Exhumierungen auf dem Friedhof in Barmstedt (Kreis Pinneberg). Nach Angaben der Staatsanwaltschaft sind weitere nicht ausgeschlossen. «Es liegen mittlerweile vorläufige Ergebnisse von rechtsmedizinischen und toxikologischen Untersuchungen vor, deren Inhalte ich aber der Öffentlichkeit natürlich aus ermittlungstaktischen Gründen nicht mitzuteilen vermag», sagte Müller-Rakow.

Nach Informationen des «Hamburger Abendblatts» wurde in den vergangenen Wochen in der Rechtsmedizin in Hamburg untersucht, ob die Werte beispielsweise für Morphium, das zur Schmerzlinderung eingesetzt wird, in den Haaren, die auf die Dauergabe hinweisen, und in den Körperflüssigkeiten der Leichname deutlich voneinander abweichen. Laut dem Blatt sind vereinzelt auffällig hohe Dosen gefunden worden. Diese müssten nun mit der medizinischen Situation des Patienten vor dem Tod verglichen werden.

Das Verfahren gegen den Arzt läuft bereits seit dem 3. Juni. Wie die «Bild»-Zeitung berichtete, soll die Ehefrau den Mediziner angezeigt haben, nachdem sie sich von ihm getrennt hatte. Sie soll zusammen mit ihrem Mann in der Praxis gearbeitet haben.

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