16. Juli 2025 – dpa

Kindesmissbrauch im Internet

Eltern melden mögliche weitere Taten des Pädo-Sadisten

Er soll Kinder im Internet dazu gebracht haben, sich selbst weh zu tun - bis hin zum Suizid. Vor einem Monat wurde der 20-Jährige festgenommen. Besorgte Eltern melden sich bei der Polizei.

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Nach der Festnahme des Hamburger Pädo-Sadisten befürchten weitere Eltern, dass auch ihre Kinder Opfer des Täters mit dem Namen «White Tiger» geworden sein könnten. (Archivbild), Foto: Georg Wendt/dpa

Nach der Festnahme des Hamburger Pädo-Sadisten, der im Internet unter dem Namen «White Tiger» Kinder missbraucht und in den Suizid getrieben haben soll, haben sich weitere besorgte Eltern bei den Ermittlungsbehörden gemeldet. Sie hätten die Befürchtung geäußert, dass auch ihre Kinder Opfer des 20-Jährigen geworden sein könnten, teilte die Staatsanwaltschaft Hamburg auf Nachfrage mit.

«Wir können bestätigen, dass es infolge der Festnahme zu entsprechenden Meldungen durch Eltern gekommen ist», sagte Oberstaatsanwältin Mia Sperling-Karstens der Deutschen Presse-Agentur. Die Prüfung der Angaben dauere an.

Der 20-Jährige war Mitte Juni in der Wohnung seiner Eltern in Hamburg festgenommen worden. Er soll Kopf einer Gruppe von Cyberkriminellen sein, die aus sexueller Motivation heraus acht Kinder im Alter von elf bis 15 Jahren im Internet zu Gewalt gegen sich selbst gezwungen haben.

Die Kinder stammen den Angaben der Ermittlungsbehörden zufolge aus Deutschland, England, Kanada, USA, zwei aus Hamburg und eines aus Niedersachsen. Ein 13-jähriger US-Amerikaner wurde demnach in den Suizid getrieben. Eine 14-jährige Kanadierin habe versucht, sich umzubringen.

Dem Deutsch-Iraner werden unter anderem Mord, versuchter Mord, gefährliche Körperverletzung, teils schwerer sexueller Missbrauch von Kindern sowie Besitz von kinderpornografischen Dateien vorgeworfen.

Der junge Mann, der zeitweise an einer privaten Uni Medizin studiert hatte, streitet alle Vorwürfe pauschal ab. Er sitzt derzeit im Jugendgefängnis auf der Elbinsel Hahnöfersand bei Jork in Niedersachsen.

Die Ermittlungen dauern nach Angaben der Staatsanwaltschaft an. «Dazu gehört auch die Auswertung sichergestellter Beweismittel sowie die Begutachtung des Beschuldigten», sagte Sperling-Karstens.

Hinweise, dass die internationale sadistische Internet-Gruppe «764» in Hamburg weitere Mitglieder haben könnte, habe es nach der Festnahme bislang nicht gegeben.

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