20. November 2025 – dpa
Innerhalb weniger Tage soll ein junger Mann in Kiel mehrmals Menschen mit einem Messer attackiert haben. Nun klagt die Staatsanwaltschaft einen 18-Jährigen an.
Nach mehreren Messerangriffen im Kieler Stadtteil Gaarden hat die Staatsanwaltschaft einen 18-Jährigen angeklagt. Dem jungen Mann werden versuchter Mord aus Heimtücke in zwei Fällen, jeweils in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung sowie in einem Fall nur gefährliche Körperverletzung, vorgeworfen, wie eine Sprecherin des Landgerichts der Deutschen Presse-Agentur (dpa) sagte. Über eine Eröffnung des Hauptverfahrens hat das Gericht jedoch noch nicht entschieden. Zuvor hatten die «Kieler Nachrichten» berichtet.
Nach Angaben der Gerichtssprecherin handelt es sich bei den Opfern um einen Kioskbesitzer und zwei Passanten. Alle drei soll der bulgarische Tatverdächtige entweder gar nicht oder bestenfalls flüchtig gekannt haben. Die angeklagten Taten ereigneten sich demnach zweimal am 28. Mai und in einem Fall am 29. Mai.
Nach mehreren Messerangriffen Ende Mai hatte es in Gaarden zwischenzeitig vermehrt Waffenkontrollen gegeben. Der damals noch 17 Jahre alte Tatverdächtige sitzt seit Ende Mai in Untersuchungshaft.
Insgesamt waren im Zeitraum zwischen dem 27. und 29. Mai mutmaßlich fünf Menschen in dem Stadtteil mit einem Messer angegriffen und schwer verletzt worden. Zwei Personen schwebten zwischenzeitlich in Lebensgefahr. Die Ermittlungen zu weiteren Straftaten mit Messern dauerten an, sagte der Kieler Oberstaatsanwalt Michael Bimler der dpa.
Nach früheren Polizeiangaben ist der Stadtteil Gaarden-Ost ohnehin als Kontrollbereich nach dem Landesverwaltungsgesetz eingestuft. Demnach dürfen Polizistinnen und Polizisten dort anlasslos Personen und deren mitgeführte Sachen kontrollieren.