19. November 2025 – dpa

Unternehmensverband

UV Nord fordert mehr Anreize für Arbeit und Innovationen

Die Unternehmen im Norden verlangen mehr Anreize für Arbeit. Der Präsident des Unternehmensverbandes kritisiert zudem fehlende Investitionen. Auch der Ministerpräsident spürt den Veränderungsdruck.

Die Unternehmen im Norden fordern eine rasche Reform des Sozialstaates. «Je länger wir die notwendige Justierung aufschieben, desto härter wird der Einschnitt sein», sagte der Präsident der Vereinigung der Unternehmensverbände in Hamburg und Schleswig-Holstein (UVNord), Philipp Murmann, beim traditionellen Grünkohlessen des Verbandes in Kiel. Dabei müsse es mehr Anreize für Arbeit geben.

Ebenfalls müssten Konsum und Investitionen in Deutschland wieder ins richtige Verhältnis kommen. «Staatskonsum und private Investitionen
entkoppeln sich seit 2015 leicht und seit 2019 spürbar», erklärte Murmann. Während Unternehmen weniger investierten, stieg der Staatskonsum. Doch dieser verändere nichts, sondern zementiere die Gegenwart.

In seiner Rede forderte er daher weniger Bürokratie und mehr Investitionen in Innovation, neue Ideen, Anwendungen sowie in Forschung und Entwicklung. Murmann betonte: «Das Wichtigste ist: Die Investitionen des Staates müssen private Investitionen auslösen». Nur das bringe zusätzliches Wachstum.

Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther plädierte in seiner Rede für mehr Pragmatismus in Politik und Wirtschaft. «Ich glaube, in der Ausgangslage sind wir uns schon einig darin, dass wir, Herausforderungen in Deutschland haben, was Steuerpolitik angeht, was Sozialabgaben angeht, was Bürokratie angeht», erklärte der CDU-Politiker als Reaktion auf die Rede Murmanns.

Der Veränderungsdruck in Deutschland sei spürbar. Daher sei jetzt Führungsverantwortung gefragt - innerparteiliche Selbstbeschäftigungen und Diskussionen seien kontraproduktiv. Günther betonte: «Ich glaube, es würde unserem Land guttun, wenn wir schlicht und ergreifend die Dinge abarbeiten, auf die wir uns verständigt haben.»

Viele Menschen störe, dass die Politik oft im Klein-Klein versinkt. Deshalb mahnte der Ministerpräsident mit Blick auf die Debatten in der schwarz-roten Bundesregierung, geschlossene Verträge einzuhalten und umzusetzen. Er erwarte weitreichende Reformen und Investitionen in das Wirtschaftswachstum.

Weitere Nachrichten aus Hamburg & Schleswig-Holstein

Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern

undefined
Audiothek