21. November 2025 – dpa
Der Krankenstand in der Zustell- und Lagerbranche ist laut der Barmer in Schleswig-Holstein besonders hoch. Was die Zahlen der Krankenkasse offenlegen und wie leichte Entlastungen möglich sind.
Ob Black Friday oder Vorweihnachtszeit – zum Jahresende stehen Paketzustellerinnen und -zusteller besonders unter Druck. Der Job belastet ihre Gesundheit, wie Zahlen der Krankenkasse Barmer aus dem Vorjahr zeigen. Der Krankenstand in der Zustell- und Lagerbranche liegt 36,8 Prozent über dem Durchschnitt aller Beschäftigten in Schleswig-Holstein.
Laut Barmer meldeten sich 2024 Zusteller und Lageristen im Schnitt 34 Tage krank. Zum Vergleich: Berufstätige in Schleswig-Holstein fehlen durchschnittlich 24,8 Tage. Die Auswertung bezieht sich auf Barmer-Versicherte im Alter von 15 bis 69 Jahren.
«In der aktuell so stark geforderten Berufsgruppe der Zusteller fallen täglich rund 93 von 1.000 Beschäftigten krankheitsbedingt aus», sagte Barmer-Sprecher Torsten Nowak. Der Krankenstand liege bei 9,3 Prozent.
Dabei zählen den Angaben nach Rückenleiden zu den Hauptursachen für Krankschreibungen in der Zustellbranche und Lagerwirtschaft. Beschäftigte fehlen laut Barmer im Schnitt neun Tage wegen Rückenbeschwerden – berufsübergreifend sind es 4,6 Tage.
Auch Verletzungen wie Brüche, Zerrungen oder Schürfwunden führten überdurchschnittlich oft zu Fehlzeiten. Im vergangenen Jahr verursachten sie laut der Krankenkasse in diesen Branchen etwa vier Fehltage, während der Durchschnitt bei 2,3 Tagen lag.
«Um Beschäftige in der Zustellbranche und Lagerwirtschaft zu entlasten, sollte man beim Online-Einkauf darauf achten, möglichst viele Artikel in einer Bestellung zu bündeln», betonte Nowak. Eine Hilfe sei auch, dem Zusteller oder der Zustellerin ein paar Schritte entgegenzugehen.