21. November 2025 – dpa
Wer längere Zeit in der Hamburger JVA Billwerder einsitzt, kann zumindest mit Blick auf den Klimaschutz jetzt ein gutes Gewissen haben. Das Gefängnis wird künftig weitgehend CO2-frei beheizt.
Das größte Gefängnis Hamburgs, die Justizvollzugsanstalt Billwerder, soll künftig 70 Prozent ihres Wärmebedarfs aus erneuerbaren Quellen decken. In Anwesenheit der Senatorinnen für Umwelt und Justiz, Katharina Fegebank und Anna Gallina (beide Grüne), wurde eine Anlage aus drei Wärmepumpen in Betrieb genommen. Die Geräte funktionieren wie ein umgekehrter Kühlschrank, sie entziehen der Umgebungsluft Wärme. Damit wird die JVA beheizt und Warmwasser bereitet. Zusätzlich wurde ein neues Blockheizkraftwerk errichtet.
Die Anlage wurde von der HEnW KommunalEnergie (HKE), einem Tochterunternehmen der Hamburger Energiewerke (HEnW), im Auftrag der städtischen Immobiliengesellschaft Sprinkenhof gebaut. Eine Photovoltaikanlage soll noch hinzukommen. Zu den Kosten des Projekts wurden keine Angaben gemacht.
Das ab 2003 in Betrieb genommene Gefängnis wurde bislang über eine Kesselanlage mit Wärme versorgt. Die vorhandenen Spitzenlastkessel decken den Angaben zufolge die Versorgung an besonders kalten Tagen oder bei Ausfallzeiten ab. «Auch der Justizvollzug muss und kann einen Beitrag zur notwendigen Wärmewende leisten», erklärte Gallina. «Wir stellen die JVA Billwerder inklusive der Teilanstalt für Frauen jetzt auf klimafreundliche Wärmeversorgung um.»
Fegebank sagte: «Die Inbetriebnahme der neuen Wärmeversorgungsanlage für die JVA Billwerder zeigt, dass die Wärmepumpentechnik nicht nur im Neubau, sondern auch in Bestandsgebäuden und selbst an komplexen Standorten wie einer JVA ausgereift und einsatzfähig ist.» Zurzeit wird in Billwerder auch ein neues Jugendgefängnis errichtet, dass ebenfalls mit Wärmepumpen beheizt werden soll.