21. November 2025 – dpa

Milliardenprojekt

Allianz für Sundtunnel soll Bau beschleunigen

Die Allianz zwischen Bahn, Deges und Bauunternehmen soll den Bau des Sundtunnels beschleunigen. Warum das Milliarden-Projekt notwendig sein soll.

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Die Kosten für die Hinterlandanbindung des Ostseetunnels steigen. (Symbolbild)

Die Planungen für den Bau des neuen Fehmarnsund-Tunnels kommen voran. Die Bahn und die Infrastrukturgesellschaft Deges haben Bauunternehmen gebunden, wie die Bahn berichtete. Nach Angaben eines Sprechers geht es um ein Kostenvolumen von 100 Millionen Euro für Planung und Vorbereitung des Projekts. Ausführende Firmen sind bereits in der Planungsphase eingebunden.

«Der heutige Schulterschluss mit der Baubranche ist ein zentraler Schritt in Richtung Baustart am Fehmarnsund», erklärte die Konzernbevollmächtigte der Deutschen Bahn für Hamburg und Schleswig-Holstein, Ute Plambeck. Nach Angaben der zuständigen Deges-Bereichsleiterin Steffi Wulke-Eichenberg hat es eine vergleichbare Allianz zwischen Schiene und Straße in dieser Form in Deutschland noch nie gegeben. Schleswig-Holsteins Verkehrsminister Claus Ruhe Madsen (CDU) betonte, «wir gehen diesen Weg, damit dieses für Schleswig-Holstein und Deutschland so wichtige Verkehrsprojekt gut und vor allem zügig gelingt».

Zuletzt wurden deutliche Kostensteigerungen beim Bau der sogenannten Hinterlandanbindung des Ostseetunnels bekannt. Das «Flensburger Tageblatt» berichtete unter Berufung auf Angaben von Teilnehmern einer Sitzung des Haushaltsausschusses, dass Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU) mit Kosten von 8,1 Milliarden Euro für die Gleise zum Tunnel rechnet. Nach Angaben eines Sprechers kommentiert das Ministerium grundsätzlich keine internen Dokumente oder Ausschussangelegenheiten.

Die Kosten für den geplanten Sundtunnel zwischen dem schleswig-holsteinischen Festland hatte die Bahn ursprünglich mit 714 Millionen Euro beziffert. Mittlerweile hat die Deges diese mit 2,306 Milliarden Euro veranschlagt. Die aus den 1960er Jahren stammende Sundbrücke mit lediglich einem Fahrstreifen je Richtung und einem Bahngleis soll für Fußgänger, Radfahrer und langsame Fahrzeuge erhalten bleiben.

Der Ostseetunnel soll ab 2029 Fehmarn und die dänische Insel Lolland verbinden. Der Bau des 18 Kilometer langen Eisenbahn- und Autotunnels läuft bereits. Die dänische Projektgesellschaft rechnet aber mit einer Verzögerung. Auch Deutschland geht davon aus, dass die Hinterlandanbindung 2029 noch nicht fertig ist.

Anfang 2026 wollen Schnieder und sein dänischer Kollege Thomas Danielsen die Situation vor Ort beurteilen.

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