21. August 2025 – dpa
Die Landwirte erhalten auch in MV hohe Geldsummen aus EU-Fördertöpfen. Für viele sind die Zahlungen existenziell. Auf ein in Brüssel diskutiertes Modell wird deshalb mit Argwohn geschaut.
Mecklenburg-Vorpommerns Agrarministerium warnt davor, dass Vorschläge der EU-Kommission zur gemeinsamen europäischen Agrarpolitik (GAP) ab 2028 die Landwirte im Nordosten massiv belasten könnten. «Die Vorschläge der EU-Kommission zur Degression und Kappung der Direktzahlungen sind mit großer Sorge zu sehen», sagte Abteilungsleiterin Marion Zinke, die Agrarminister Till Backhaus (SPD) bei der Vorstellung des Programms der Landwirtschaftsmesse MeLa in Mühlengeez vertrat. «Betriebe in Ostdeutschland wären besonders betroffen und es besteht die Gefahr eines massiven Strukturwandels.»
Eine Kürzung der GAP würde den Nordosten hart treffen: MV sei ein Flächenland mit großen Betrieben. Für sie seien EU-Fördermittel existenziell, denn rund ein Drittel des bäuerlichen Einkommens im Bundesland stamme aus EU-Zahlungen. In MV wurden den Angaben zufolge seit der Wende 27 Milliarden Euro durch EU-Förderungen in die Landwirtschaft und den ländlichen Raum investiert. Sollte sich das Modell der Kommission durchsetzen, würden von den aktuell gezahlten etwa 314 Millionen Euro ab 2028 nur noch rund 151 Millionen Euro gezahlt. Das seien mehr als 50 Prozent weniger, so Zinke. Das Thema werde die Agrarministerkonferenz im September in Heidelberg beschäftigen.