04. September 2025 – dpa

Immobilienmarkt

Wohnungen in der Seenplatte bei Berlinern zunehmend gefragt

Lange Zeit erlebte die Seenplatte einen spürbaren Bevölkerungsrückgang. Daten vom Wohnungsmarkt deuten darauf hin, dass die Region wieder Zulauf erlebt.

Die massiven Preissprünge für Wohnungen in Berlin lassen offenbar immer mehr Kaufinteressenten in das angrenzende Umland ausweichen. Einer Analyse des Online-Portals immowelt zufolge treiben diese Entwicklungen die Immobilienpreise kräftig in die Höhe - bis in die Mecklenburgische Seenplatte hinein. Innerhalb eines Jahres stiegen demnach die in veröffentlichten Verkaufsangeboten aufgerufenen Wohnungspreise dort um 12,2 Prozent. In kaum einer anderen ostdeutschen Region war laut immowelt der Preisanstieg so heftig wie in der Seenplatte oder der Uckermark, was auf eine deutlich gestiegene Nachfrage schließen lasse.

Das Portal hatte eigenen Angaben zufolge die durchschnittlichen Angebotspreise für Bestandswohnungen mit 3 Zimmern, die in den 1990er Jahren in Ostdeutschland errichtet wurden, unter die Lupe genommen. Dabei habe sich gezeigt, dass sich in 72 von 76 ostdeutschen Städten und Landkreisen die Angebotspreise binnen Jahresfrist erhöhten, in der Spitze um 13,1 Prozent im nordbrandenburgischen Landkreis Oberhavel, der direkt an Berlin grenzt.

Der nicht repräsentativen Preisanalyse zufolge werden für eine Dreiraumwohnung in Berlin im Durchschnitt aktuell 4.883 Euro verlangt. Für Rostock, wo die Preise laut immowelt um 10,7 Prozent anzogen, wurde der Durchschnittspreis mit 4.011 Euro angegeben. Damit waren die Angebote in der Hansestadt deutlich teurer als etwa in Leipzig oder Halle mit gut 2.550 Euro und ähnlichen Steigerungsraten. Für die Mecklenburgische Seenplatte wurde ein Quadratmeterpreis von 1.979 Euro errechnet, für die Landeshauptstadt Schwerin bei einem Plus von 6,1 Prozent durchschnittlich 2.286 Euro.

«Die anziehende Nachfrage trifft auf ein vielerorts vergleichbar niedriges Preisniveau, das Spielraum für deutlichere Anstiege als im Westen Deutschlands lässt. Trotzdem liegen die Preise in den meisten Regionen Ostdeutschlands weiterhin unter den Höchstständen von 2022, was Käufern attraktive Einstiegsmöglichkeiten bietet», erklärte immowelt Geschäftsführer Robert Wagner. Allerdings sind die derzeit aufgerufenen Preise angesichts des allgemein niedrigeren Lohngefüges im Osten für Ortsansässige häufig nur schwer zu finanzieren.

Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes haben sich Häuser und Wohnungen in den meisten Regionen Deutschlands weiter verteuert. Im ersten Quartal 2025 lagen die Preise für Wohnimmobilien demnach durchschnittlich um 3,8 Prozent über dem Niveau der ersten drei Monate 2024. Damit stiegen die Wohnimmobilienpreise zum zweiten Mal in Folge. Zuvor hatte es seit dem vierten Quartal 2022 durchgängig Preisrückgänge gegeben.

Der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken rechnet damit, dass sich selbstgenutzte Wohnimmobilien in Deutschland im laufenden Jahr um 3,2 Prozent verteuern werden.

Die Zahl neu geschaffener Wohnungen geht zurück, während die Baukosten steigen und die Nachfrage hoch ist. Die Bundesregierung will mit einem «Bau-Turbo» über schnellere Genehmigungen und einem Verzicht auf Bebauungspläne den schleppenden Wohnungsbau voranbringen.

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