04. September 2025 – dpa
Nach mehr als einem Jahrzehnt im Bundestag zieht es Frank Junge zurück nach Wismar. Dort will er im nächsten Jahr Bürgermeister werden.
Der Bundestagsabgeordnete Frank Junge will bei der Bürgermeisterwahl in Wismar im Frühjahr 2026 kandidieren und damit die Reihe der SPD-Politiker an der Spitze der Hansestadt fortsetzen. Als Bundespolitiker habe er gemeinsam mit dem scheidenden Bürgermeister Thomas Beyer bereits zur Entwicklung der Stadt beigetragen «Als nächster Bürgermeister will ich noch viel direkter und spürbarer dazu beitragen, die Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger voranzubringen», sagte Junge der Deutschen Presse-Agentur in Schwerin. Zuvor hatten NDR und «Ostsee-Zeitung» über die bevorstehende Kandidatur berichtet.
In Wismar wird am 12. April 2026 der Bürgermeister neu gewählt. Beyer, der 2010 Rosemarie Wilken (alle SPD) im Amt abgelöst hatte, tritt nach zwei Wahlperioden aus Altersgründen nicht wieder an. Nach dem Willen des SPD-Kreisvorstandes soll Junge kandidieren. Die offizielle Nominierung soll Ende September auf einem Kreisparteitag erfolgen. Dann werden auch die regionalen SPD-Kandidaten für die Landtagswahl im Herbst 2026 bestimmt.
Für die Sozialdemokraten galt Wismar lange als Hochburg, doch musste die Partei zuletzt auch dort Verluste hinnehmen. Bei der Bundestagswahl im Februar verlor die SPD erstmals ihren Spitzenplatz an die AfD. Junge konnte sein Direktmandat nicht verteidigen, zog aber auf Landeslisten-Platz zwei, den er sich gegen Widerstände des Landesvorstandes erkämpft hatte, erneut in den Bundestag ein, dem er seit 2013 angehört. Zuvor war der gebürtige Hallenser in mehreren Funktionen von 2001 an in der Stadtverwaltung Wismars tätig. Junge ist 58 Jahre alt, verheiratet und hat zwei erwachsene Kinder.