17. November 2025 – dpa

Totfunde

Mehrere Rotmilane sterben durch Rattengift

Junge Rotmilane verenden in Schleswig-Holstein – Ursache ist legales Rattengift. Warum der Schutz der seltenen Greifvögel besonders wichtig ist.

mgfpcxsqja-v5-ax-s2048.jpeg
In Schleswig-Holstein starben mehrere Rotmilane an den Folgen einer Vergiftung mit Rattengift. (Symbolbild)

Bei tot aufgefundenen Rotmilanen in Schleswig-Holstein ist in zwei Revieren Rattengift nachgewiesen worden. Bei einem weiteren Tier wird eine Vergiftung vermutet, wie das Landesamt für Umwelt und das Rotmilan-Projekt SH mitteilte. Die Experten gehen von sogenannten Sekundärvergiftungen aus. In diesen Fällen haben sich Rotmilane vergiftet, weil sie im Rahmen einer legalen Rattenbekämpfung vergiftete Tiere gefressen haben.

Bei Kalübbe im Kreis Plön und im Lübecker Stadtwald wurden jeweils zwei tote junge Rotmilane gefunden. Jeweils einen haben Experten toxikologisch untersucht. Ein im Revier Pettluis (Kreis Segeberg) tot aufgefundener Brutvogel lag dort bereits zu lange, um die aufgrund der Fundumstände vermutete Vergiftung sicher festzustellen.

Das Landsamt und die Ehrenamtler des Rotmilan-Projektes der Ornithologischen Arbeitsgemeinschaft mahnten einen umsichtigen Einsatz von Rattengift an. Den Angaben zufolge lebt etwa die Hälfte des Bestandes an Rotmilanen weltweit in Schleswig-Holstein. Der aktuelle Bestand an Rotmilanen beträgt demnach etwa 220 bis 240 Brutpaare.

Von 2018 bis 2020 waren in einem Gebiet östlich von Neumünster zahlreiche vergiftete Rotmilane gefunden worden. Das Landesamt startete daraufhin ein Patenschaftsprojekt. Nach einem Aufruf meldeten sich mehr als 200 potenzielle Patinnen und Paten. Ein Team von Ornithologen wählte etwa zwei Dutzend von ihnen für die Betreuung von Revieren aus und schulte die Helfenden in der Biologie des Rotmilans, dem Erkennen von Greifvogelverfolgung und der Dokumentation der Beobachtungen.

Weitere Nachrichten aus Hamburg & Schleswig-Holstein

Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern

undefined
Audiothek