04. September 2025 – dpa

Aktenberge

Richterbund: Verfahrensstau bei Ermittlern konstant hoch

Die Zahl neuer Verfahren bei den Staatsanwaltschaften in Schleswig-Holstein wächst. Diese kommen mit der Bearbeitung kaum hinterher.

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Bundesweit hält das Niveau der neu eröffneten Verfahren an. (Symbolbild)

Der Verfahrensstau in Schleswig-Holstein bleibt seit Jahren auf einem hohen Niveau. Ende 2021 zählten die Staatsanwaltschaften 28.089 offene Fälle, ein Jahr später bereits 33.735, wie aus einer Umfrage der Deutschen Richterzeitung hervorging. In den Folgejahren schwankten die Zahlen nur leicht: Ende 2023 lag die Zahl der unerledigten Ermittlungsverfahren bei 31.581, Ende 2024 bei 33.984 und Mitte 2025 bei 33.307.

Gleichzeitig nahmen die Verfahrenseingänge bei den Staatsanwaltschaften zu. Im nördlichsten Bundesland registrierte der Deutsche Richterbund 2021 noch 168.839 neue Verfahren, 2022 waren es bereits 185.149. Der Anstieg setzte sich in den folgenden Jahren fort: 192.726 neue Verfahren gab es im Jahr 2023 und 193.501 im Jahr 2024. Im ersten Halbjahr 2025 zählte man schon 91.631 neue Fälle. Berücksichtigt wurden bei der Umfrage nur die Verfahren gegen namentlich bekannte Beschuldigte, wie es hieß.

Auch bundesweit bleibt die Lage angespannt, berichtet der Richterbund: Zur Jahresmitte 2025 lag die Zahl der offenen Fälle mit rund 950.850 um etwa 13.000 über dem bisherigen Rekordstand vom Jahresende 2024. Im ersten Halbjahr 2025 registrierten Ermittler mehr als 2,7 Millionen neue Verfahren. Damit hält das Niveau der Rekordjahre 2023 und 2024 an, in denen jeweils rund 5,5 Millionen neue Fälle über das gesamte Jahr hinzukamen.

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