13. November 2025 – dpa

Schiffbau

Stadt Hamburg kauft früheres Pella-Sietas-Werftgelände

Hamburg kauft das frühere Pella-Sietas-Werftgelände, auch der Portalkran Jucho wechselt den Besitzer. Der Preis geht in die Millionen.

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Der große Jucho-Portalkran steht nahe mehreren Portalkränen auf dem Gelände. (Archivbild) , Foto: Marcus Brandt/dpa

Das Gelände der insolventen Hamburger Werft Pella Sietas geht in den Besitz der Stadt Hamburg über. Für das frühere Werftareal im Alten Land zahlt die Stadt rund 20 Millionen Euro, wie die Hamburger Finanzbehörde mitteilte. Es habe sich um das Höchstangebot gehandelt. Der denkmalgeschützte Jucho-Portalkran sei mit dem Gelände erworben worden.

Das gekaufte Areal weist 147.690 Quadratmeter auf, was einer Fläche von ungefähr 20 Fußballfeldern entspricht. Ein Großteil des Geländes soll im Erbbaurecht vergeben werden und für Industrie genutzt werden. Im Erbbaurecht behält die Stadt die Fläche. Vertragspartner können sie nutzen, müssen dafür aber zahlen. Weitere Abschnitte sind etwa für den Hochwasserschutz vorgesehen.

Neben dem Werftgelände befindet sich eine öffentlich-rechtliche Unterbringung für Flüchtlinge. Der Standort wurde mitgekauft, wie die Behörde mitteilte. Dort sollen alte Container mit modernen Unterkünften ersetzt werden.

Das Werftgelände musste nach Darstellung des Insolvenzverwalters Achim Ahrendt wegen Sanktionen gegen Russland zwangsversteigert werden. Eine Verwertung des Grundstücks über einen herkömmlichen Investorenprozess sei nicht machbar gewesen, teilte Ahrendt mit.

Hintergrund war ein Grundpfandrecht der von Sanktionen betroffenen russischen Sberbank. Dieses hatte sich das Kreditinstitut als einer der größten Gläubiger der Werft vor dem Insolvenzantrag als Sicherheit für die ausgegebenen Darlehen geben lassen.

Vor der Insolvenz 2021 zählte Pella Sietas zu den ältesten Werften der Welt. Erstmals 1635 urkundlich erwähnt, war sie über neun Generationen hinweg in Familienbesitz.

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