02. September 2025 – dpa
Der Zoll kontrolliert die Arbeitnehmenden auf einer Kieler Großbaustelle. Einige versuchen zu fliehen. Welche Verstöße festgestellt werden.
Bei einer Kontrolle wegen möglicher Schwarzarbeit auf einer Kieler Großbaustelle haben Zöllnerinnen und Zöllner diverse Verstöße festgestellt. Bei 59 kontrollierten Arbeitnehmenden von 14 Firmen fehlte in 25 Fällen die vorgeschriebene Sofortmeldung zur Sozialversicherung, berichtete Zollsprecherin Gabriele Oder. Außerdem stehen seit der Kontrolle vom 28. August zwei Personen im Verdacht, lediglich zum Schein selbstständig tätig gewesen zu sein.
Von den auf der Baustelle kontrollierten Dachdeckern, Maurern, Monteuren und Eisenflechtern konnten sich sechs während der Kontrolle nicht ausweisen. Vier von ihnen hätten sich aber später in ihren Unterkünften ausweisen können, sagte Oder. Die zwei anderen hätten dies erst getan, als sie von der Polizei erkennungsdienstlich behandelt werden sollten.
Zwei weitere Menschen hielten sich illegal in Deutschland auf. Gegen sie wurden Strafverfahren eingeleitet und die Ausländerbehörde informiert. Einem anderen fehlte die erforderliche Arbeitsgenehmigung.
«Sechs Beschäftigte versuchten sich der Kontrolle durch ein Versteck in einer unbeleuchteten Tiefgarage zu entziehen», sagte Oder. Das blieb aber erfolglos. «Die Vielzahl der festgestellten Verstöße - von fehlenden Meldungen zur Sozialversicherung über Tätigkeiten ohne Genehmigung bis hin zu illegalem Aufenthalt - unterstreicht, wie wichtig unsere Kontrollen sind», sagte Oder.
Nach den Kontrollen folgen umfangreiche Auswertungen der Geschäftsunterlagen, um weitere mögliche Verstöße aufzudecken. Gerade die Baubranche stehe aufgrund ihrer volkswirtschaftlichen Bedeutung und der Vielzahl an gesetzlichen sowie tarifvertraglichen Regelungen im besonderen Fokus der Finanzkontrolle Schwarzarbeit, berichtete der Zoll.