28. August 2025 – dpa

Gefährliche Krankheit

Erkrankte Kinder - Suche nach Quelle für Ehec-Infektionen

Das vermehrte Auftreten von Ehec-Infektionen bei Kindern hat die Behörden in Mecklenburg-Vorpommern alarmiert. Die Ursachensuche hält an. Bislang wurden neun Fälle bekannt.

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Ehec-Fälle werden mit Proben im Labor bstätigt., Foto: Guido Kirchner/dpa

Nach der Häufung von Ehec-Infektionen im Osten Mecklenburg-Vorpommerns sind die Gesundheitsbehörden des Landes weiter auf der Suche nach der Ursache. Die labortechnischen Untersuchungen von Stuhlproben und Lebensmitteln hätten bislang keine Hinweise auf mögliche Infektionsquellen ergeben. Die Ermittlungen liefen unter Hochdruck weiter, sagte eine Sprecherin des Landesamtes für Gesundheit und Soziales (Lagus) in Rostock. Alle möglichen Übertragungswege würden geprüft. Am Nachmittag will das Amt über den aktuellen Stand informieren.

Den bisherigen Angaben zufolge sind aus den touristisch geprägten Landkreisen Vorpommern-Rügen und Vorpommern Greifswald bislang neun erkrankte Kinder gemeldet worden. Fünf von ihnen wiesen ein sogenanntes hämolytisch-urämisches Syndrom (HUS) auf, was Nierenversagen zur Folge haben kann. Diese Kinder würden vorsorglich auf Intensivstationen behandelt, hieß es. Insgesamt seien sechs der Erkrankten in verschiedenen Bundesländern stationär aufgenommen worden.

Bei den Betroffenen handelt es sich den Angaben zufolge um Kinder im Alter von 1 bis 14 Jahren, darunter ist auch ein Verdachtsfall. Vier Kinder stammen aus Mecklenburg-Vorpommern, fünf kamen aus anderen Bundesländern und machten Urlaub im Nordosten.

Nach Daten des Robert Koch-Instituts wurden 2023 bundesweit mehr als 3.440 Erkrankungen erfasst, 2024 rund 4.570 und in diesem Jahr bisher etwa 3.660 (Stand 27. August). Im Jahr 2023 waren 5 Todesfälle gemeldet worden. In Mecklenburg-Vorpommern wurden von den zuständigen Behörden im Jahr 2024 mehr als 130 Fälle erfasst, im Jahr davor 80.

Ehec steht für Enterohämorrhagische Escherichia coli und bezeichnet bestimmte krankmachende Stämme dieses Darm-Bakteriums, das vor allem bei Wiederkäuern vorkommt. Die Mikroben produzieren sogenannte Shigatoxine: starke Zellgifte, die bei Menschen schwere Durchfallerkrankungen bis hin zu blutigen Durchfällen sowie das hämolytisch-urämische Syndrom verursachen können. Kinder sind besonders gefährdet, weil ihr Immunsystem und ihre Organe noch nicht ausgereift sind.

Die Krankheitserreger können direkt oder indirekt von Tieren auf den Menschen übertragen werden können. Eine Ansteckung von Mensch zu Mensch ist über eine Schmierinfektion möglich. Vom Verzehr eines verunreinigten Lebensmittels bis zum Ausbruch der Erkrankung dauert es im Durchschnitt drei bis vier Tage, wie es beim Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) heißt. Schon wenige Bakterien reichen aus, um eine Infektion anzustoßen. Ehec ist meldepflichtig.

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