15. Mai 2025 – dpa
Der Weg an die Spitze ist für Ostdeutsche nach wie vor steinig. Eine neue Studie zu den Eliten in Deutschland sieht immerhin langsame Fortschritte.
Ostdeutsche sind in Führungspositionen nach wie vor unterrepräsentiert, auch wenn ihr Anteil langsam steigt. Zu diesem Ergebnis kommt der sogenannte Elitenmonitor der Universitäten Leipzig, Jena und der Hochschule Zittau/Görlitz. Die neuesten Daten des vom Bund geförderten Forschungsprojektes wurden anlässlich einer Tagung zur Vielfalt bei Spitzenpositionen in Deutschland vorgestellt.
Laut Monitor stieg der Anteil Ostdeutscher in Spitzenjobs von 10,9 Prozent im Jahr 2018 auf 12,1 Prozent Ende 2024. Der Anteil Ostdeutscher an der Gesamtbevölkerung stieg nach Angaben der Forscher indes auf 19,4 Prozent an - es klafft also weiterhin eine Lücke.
Zudem gebe es Unterschiede zwischen den gesellschaftlichen Bereichen: Während es in der Politik mehr Ostdeutsche in Führungspositionen geschafft hätten, gebe es in Wirtschaft, Kultur und Sicherheit leichte Rückgänge.
«Es ist eine gute Nachricht, dass der Anteil von Ostdeutschen in Führungspositionen zwischen 2018 und 2024 zugenommen hat. Das unterstreicht, wie wichtig es ist, das Thema öffentlich zu diskutieren», erklärte die Ostbeauftragte der Bundesregierung, Elisabeth Kaiser.
Die Kehrseite sei, dass die Steigerung deutlich ausbaufähig sei und auch nicht alle Gesellschaftsbereiche betreffe. «Die neue Bundesregierung bekennt sich klar dazu, den Anteil von Ostdeutschen in den Führungspositionen in der Bundesverwaltung, aber auch in anderen gesellschaftlichen Bereichen zu steigern», betonte Kaiser.
Der sogenannte Elitenmonitor betrachtet rund 3.000 Spitzenpositionen in zwölf gesellschaftlich bedeutsamen Bereichen und schaut sich dafür die öffentlich zugänglichen biografischen Daten der Menschen an, die diese Posten besetzen. Zudem führen die Wissenschaftler Interviews.