27. Mai 2025 – dpa

Rechtsextremismus

Rechter Terror? Weitere Verdächtige in Karlsruhe vorgeführt

Als die Bundesanwaltschaft vergangene Woche gegen die «Letzte Verteidigungswelle» vorging, saßen drei Verdächtige schon in U-Haft. Nun waren auch sie beim Ermittlungsrichter in Karlsruhe.

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Vergangene Woche ließ die Bundesanwaltschaft bundesweit Gebäude durchsuchen. (Archivbild), Foto: Frank Hammerschmidt/dpa

Knapp eine Woche nach der bundesweiten Razzia gegen eine mutmaßliche rechte Terrorzelle sind drei weitere Verdächtige in Karlsruhe dem Ermittlungsrichter am Bundesgerichtshof vorgeführt worden. Der Richter eröffnete den jungen Männern am Montag und Dienstag neue Haftbefehle und setzte sie in Vollzug, wie eine Sprecherin der Bundesanwaltschaft mitteilte.

Die Beschuldigten waren demnach schon im Februar festgenommen worden und saßen bereits in Untersuchungshaft. Die Bundesanwaltschaft hat die Ermittlungen gegen sie übernommen – weshalb sie nun in Karlsruhe erneut einem Richter vorgeführt wurden. Die oberste deutsche Anklagebehörde wirft den 18- bis 21-Jährigen vor, zu einer rechtsextremistischen terroristischen Vereinigung zu gehören.

Gegen diese Vereinigung, die sich selbst die «Letzte Verteidigungswelle» nennt, waren die Ermittler vergangene Woche mit einer bundesweiten Razzia vorgegangen. Die Bundesanwaltschaft ließ fünf Jugendliche zwischen 14 und 18 Jahren in Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Hessen festnehmen. Zudem fanden dort sowie in Sachsen und Thüringen Durchsuchungen statt.

Die «Letzte Verteidigungswelle» sieht sich laut Bundesanwaltschaft als letzte Instanz zur Verteidigung der «Deutschen Nation». Mit Anschlägen auf Asylunterkünfte und linke Einrichtungen habe die Gruppe das demokratische System der Bundesrepublik zum Zusammenbruch bringen wollen.

So sollen zwei der nun in Karlsruhe vorgeführten Männer versucht haben, ein Asylbewerberheim in Schmölln in Thüringen in Brand zu setzen – allerdings ohne Erfolg. An die Unterkunft sprühten sie dann den Angaben nach unter anderem «Ausländer raus» und «NS-Gebiet», malten Hakenkreuze und Siegrunen an die Wand und zeigten den Hitlergruß.

Anfang Januar sollen drei mutmaßliche Mitglieder der Gruppe zudem einen Brandanschlag auf eine Asylunterkunft in Senftenberg im Süden Brandenburgs geplant haben. Dafür soll einer von ihnen aus Tschechien zwei Kugelbomben beschafft haben. Durch die Festnahme von zwei der mutmaßlichen Beteiligten konnte die Tat verhindert werden.

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