Diesen Sonntag Stichwahlen

Wer wird Landrat oder Landrätin?

Wahlen
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(Stand: 13.05.25 | osw/dpa) Am kommenden Sonntag, 25.05.25, wird bei Stichwahlen über die Vergabe der Landratsposten in den drei östlichen Kreisen Mecklenburg-Vorpommerns entschieden. Mehr als 600.000 Wähler in Vorpommern-Rügen, Vorpommern-Greifswald und in der Mecklenburgischen Seenplatte sind zur Stimmabgabe aufgerufen. In diesen Kreisen hatte im ersten Wahlgang am 11.05.25 keiner der Kandidaten die erforderliche absolute Mehrheit erreicht. Als einzigem Bewerber war das dem SPD-Politiker Stefan Sternberg gelungen. Der Landrat im Kreis Ludwigslust/Parchim kam auf 57,9 Prozent der abgegebenen gültigen Stimmen. Der 41-Jährige, der 2018 erstmals an die Spitze des Landkreises gewählt worden war, kann somit weitere sieben Jahre Landrat bleiben. In Nordwestmecklenburg und im Landkreis Rostock wird nicht gewählt, weil die Amtszeit der dortigen Landräte noch nicht abgelaufen ist.

Auch die Wahl um das Amt des Oberbürgermeisters in Neubrandenburg, für die es im ersten Wahlgang am 11.05.25 neun Bewerber gegeben hatte, wird erst im zweiten Anlauf entschieden. Dort kommt es am 25.05.25 zum Duell zwischen dem parteilosen Versicherungsunternehmer Nico Klose und dem CDU-Bewerber Frank Benischke. Klose erreichte im ersten Wahlgang knapp 36, Müller 24,5 Prozent.

Nur knapp verfehlte der Landrat von Vorpommern-Rügen, Stefan Kerth (parteilos) am 11.05.25 seine Wiederwahl. Der Politiker, der aus Protest gegen die Asylpolitik 2023 aus der SPD ausgetreten war, erzielte 49,2 Prozent. In der Stichwahl bekommt er es in zwei Wochen mit Carlos Dias Rodrigues von der AfD zu tun, der auf 27,5 Prozent kam. Deutlich enger ging es am 11.05.25 im Landkreis Vorpommern-Greifswald zu. Dort lag der amtierende CDU-Landrat Michael Sack im ersten Wahlgang mit 39,4 Prozent nur äußerst knapp vor seiner Konkurrentin Inken Arndt von der AfD, die auf 38 Prozent kam. Beide stehen sich nun in der Stichwahl gegenüber. Um den Landratsposten in der Mecklenburgischen Seenplatte, in dem Heiko Kärger (CDU) nach 15 Jahren nicht wieder angetreten war, streiten sich in der Stichwahl am 25. Mai der AfD-Landtagsabgeordnete Enrico Schult und der CDU-Bewerber Thomas Müller. Im ersten Wahlgang am 11.05.25, dem sich in der Seenplatte fünf Kandidaten gestellt hatten, lag Schult mit 36,1 Prozent an der Spitze, Müller erreichte 27,0 Prozent.

DIE STICHWAHLEN AM 25.05.25 IM ÜBERBLICK

LANDKREIS VORPOMMERN-RÜGEN

Dr. Stefan Kerth (Amtsinhaber und Einzelbewerber) gegen Carlos Dias Rodrigues (AfD).
Ergebnisse erster Wahlgang: hier.


LANDKREIS VORPOMMERN-GREIFSWALD
Amtsinhaber Michael Sack (Amtsinhaber/CDU) gegen Inken Arndt (AfD).
Ergebnisse erster Wahlgang: hier.

LANDKREIS MECKLENBURGISCHE SEENPLATTE
Enrico Schuldt (AfD) gegen Thomas Müller (CDU).
Ergebnisse erster Wahlgang: hier.

STADT NEUBRANDENBURG
Oberbürgermeister-Stichwahl zwischen Nico Klose (Einzelbewerber) und Frank Benischke (CDU).
Ergebnisse erster Wahlgang: hier.

WEITERE BÜRGERMEISTER-STICHWAHLEN
Marlow: Einzelbewerbern Andreas Kröger und Peter Michalik.
Binz/Rügen: Mario Kurowski (Bürger für Binz) und Karsten Schneider (Amtsinhaber/Einzelbewerber) - Wahlseite der Stadt: hier.
Gemeinde Feldberger Seenlandschaft: Constance von Buchwaldt (Amtsinhaberin/SPD) und Robert Gardlowski (CDU).



Wie wird gewählt?

Landräte und Bürgermeister werden in Mecklenburg-Vorpommern direkt, also nicht von Gemeindevertretungen oder Kreistagen gewählt. Anders als bei Landtags- oder Bundestagswahlen hat jeder Wahlberechtigte nur eine Stimme.
Es gilt das Mehrheitswahlrecht. In das Amt kommt somit, wer mehr als die Hälfte der abgegebenen gültigen Stimmen auf sich vereint. Gelingt das im ersten Wahlgang (war am 11.05.25) keinem der Kandidaten, kommt es zwei Wochen später (am 25.05.25) zu einer Stichwahl, bei der dann die beiden Bestplatzierten gegeneinander antreten.

Welche Aufgaben hat ein Landrat?

Ein Landrat ist Chef der oft mehr als 1.000 Beschäftigte zählenden Verwaltung eines Landkreises und hat damit dafür zu sorgen, dass die Ämter ihre Aufgaben erfüllen. Zudem muss er die ihm von der Landesregierung übertragenen Aufgaben auf kommunaler Ebene umsetzen. Dazu zählen Kinderbetreuung, Bau und Sanierung von Schulgebäuden oder die Unterbringung von Asylbewerbern und Kriegsflüchtlingen.
Unmittelbare Aufgabe des Landrats ist es, die lokale Infrastruktur in Schuss zu halten – unter anderem Straßen, Brücken oder Krankenhäuser. Er hat dafür zu sorgen, dass Sozialleistungen pünktlich und sachgerecht bei den Betroffenen ankommen. Auch bei der Organisation des öffentlichen Personennahverkehrs und des Rettungswesens hat er den Hut auf. Kultur- und Sportförderung gehören ebenfalls zu seinen Aufgaben.
Ein Großteil der Vorhaben bedarf der Zustimmung des Kreistages. Bei der immer differenzierteren Zusammensetzung der Kreisparlamente ist es nicht immer einfach, Mehrheiten zu finden. Zudem schränken klamme Kassen die Handlungsspielräume ein. In Mecklenburg-Vorpommern beträgt die Amtszeit eines Landrats sieben Jahre.


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