18. August 2025 – dpa

Innere Sicherheit

Hamburger Hochbahn-Wache bekommt Bodycams

Mitarbeiter der Hamburger Hochbahn-Wache müssen bei ihren Einsätzen oft brenzlige Situationen meistern. Tragbare Kameras sollen künftig Eskalationen verhindern und Übergriffe dokumentieren.

Die Hamburger Hochbahn-Wache setzt auf ihren Streifen jetzt Bodycams ein. Der Sicherheitsdienst des städtischen Verkehrsunternehmens kann vorerst bis zu 21 Teams mit Kamera losschicken, wie der Geschäftsführer der Hochbahn-Wache, Normen Wiegand, bei der Vorstellung des neuen Projekts am U-Bahnhof Jungfernstieg sagte. Demnächst sollen alle Streifen mit Bodycam unterwegs sein. Schwerpunkt der Einsätze soll der Innenstadtbereich sein.

Die Hochbahn-Wache will damit das Sicherheitsgefühl der Fahrgäste erhöhen, zugleich aber auch durch eine frühzeitige Deeskalation ihre Mitarbeiter schützen, etwa wenn Fahrgäste bei Ticketkontrollen aggressiv werden. Nach den Worten von Verkehrssenator Anjes Tjarks (Grüne) zeigt die Erfahrung: «Wer bei aggressivem Verhalten gefilmt wird, beruhigt sich schneller und kann besser gehandhabt werden.»

Das Einschalten der Kamera muss immer angekündigt werden. Sie nimmt jedoch davor schon 60 Sekunden auf, die beim Einschalten mit abgespeichert werden. Dieses «Pre-Recording» soll für eine vollständigere Erfassung kritischer Situationen sorgen. Während des Aufnehmens ist die gefilmte Szene auf dem Bildschirm der Bodycam sichtbar. Zudem zeigt eine rot leuchtende LED-Lampe den Betrieb an.

Jährlich gebe es etwa 40 gewalttätige Übergriffe auf die Mitarbeiter, sagte Wiegand. In diesem Jahr sei die Zahl allerdings deutlich geringer. Der Prüf- und Sicherheitsdienst der Hochbahn soll bis Jahresende um 40 Beschäftigte auf rund 400 wachsen.

Tjarks erinnerte an das Messerverbot, das seit Ende vergangenen Jahres in Hamburger Bussen und Bahnen gilt. Um die Sicherheit weiter zu verbessern, teste die Hochbahn auch eine digitale Videoüberwachung. Kameras dieser Art sollen mit Hilfe Künstlicher Intelligenz automatisch Gefahrensituationen nach bestimmten Mustern erkennen, etwa wenn ein Mensch im Gleis liege.

Bei Landes- und Bundespolizei sind Beamte schon seit Jahren mit Kameras ausgerüstet. Bereits im Juni 2015 hatte die Davidwache an der Reeperbahn die ersten Schulterkameras in einem Pilotprojekt bekommen. Im Sommer 2018 wurden erstmals Mitarbeiter der DB-Sicherheit in Hamburg mit den Geräten ausgestattet.

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