17. Juli 2025 – dpa

Landtagswahl 2027

Midyatli und Kämpfer wollen Spitzenkandidatur der SPD

Die eine ist SPD-Landtagsfraktionsvorsitzende, der andere Oberbürgermeister in Kiel - beide wollen Daniel Günther als Ministerpräsidenten im Norden ablösen. Ab Oktober können die Mitglieder wählen.

hsskb5sh7v-v2-ax-s2048.jpeg
Ulf Kämpfer und Serpil Midyatli wollen beide Ministerpräsident im Norden werden., Foto: Felix M�schen/dpa

Schleswig-Holsteins SPD-Mitglieder haben die Wahl: Entweder wird die Landtagsfraktionschefin Serpil Midyatli oder Kiels Oberbürgermeister Ulf Kämpfer ihr Spitzenkandidat bei der kommenden Landtagswahl. Das entsprechende Urwahlverfahren wurde nun gestartet. «Die Entscheidung über die künftige Spitzenkandidatur unserer Partei fällt nicht im Hinterzimmer, sondern demokratisch, transparent und fair - durch unsere mehr als 14.000 Mitglieder im Land», sagte die stellvertretende SPD-Landesvorsitzende Maybrit Venzke in der Wunderino-Arena in Kiel.

Kämpfer sagte: «Ich möchte der nächste Ministerpräsident Schleswig-Holsteins werden.» Die Landesregierung habe eine «Wohlfühlfassade» aufgebaut, doch bei Zukunftsthemen bleibe sie untätig, kritisierte er. So schrumpfe etwa die Zahl der Sozialwohnungen, die Menschen im Norden gäben den höchsten Anteil ihres Einkommens für Miete aus, und seit acht Jahren sei kein Meter der Autobahn 20 entstanden.

Es gehe darum, wieder wirtschaftliche Dynamik zu schaffen und auch das Thema Gerechtigkeit in den Mittelpunkt zu stellen. Doch gegen einen so populären Ministerpräsidenten wie Daniel Günther (CDU) anzutreten, bleibt schwierig. Kämpfer ist jedoch überzeugt, dass «die Fassade bröckeln» wird und die SPD am Ende die Wahl gewinnen kann.

Midyatli erklärte: «Wir leben in einer Zeit, wo die Menschen sehr oft Angst und Mühe haben, was mit ihrer Zukunft wird.» Sollte sie Ministerpräsidentin werden, werde sie als erste Maßnahme die Stellenstreichungen bei Lehrkräften rückgängig machen. «Gute Bildung ist die Grundlage, damit junge Menschen, vor allem Kinder, echte Chancen bekommen.»

«Ich bin bereit, die Probleme anzugehen und auch dorthin zu gehen, wo die Menschen sagen: Wir brauchen hier deine Hilfe», betonte Midyatli. «Das Ziel ist klar, wir wollen die nächste Landtagswahl gewinnen und Schleswig-Holstein wieder rot machen.» Der Weg werde schwierig, doch sie habe gelernt, niemals aufzugeben.

Die Abstimmung soll im Oktober beginnen, ausgezählt wird am 8. November und anschließend das Ergebnis verkündet. Teilnehmen können laut Venzke alle Mitglieder der SPD, die bis zum 13. September eingetreten sind und aufgenommen wurden. Gültig ist die Wahl, wenn sich mindestens 20 Prozent der Mitglieder beteiligen.

Sollte keine absolute Mehrheit für einen Kandidaten zustande kommen, könnte es eine Stichwahl geben. Dann stünde das Ergebnis erst im Dezember fest. Doch der bisherige Kieler Oberbürgermeister Kämpfer kündigte bereits an, die Kandidatur zurückzuziehen, sollte er im ersten Wahlgang nicht die Mehrheit der Stimmen erhalten.

Die nächste Landtagswahl im nördlichsten Bundesland findet voraussichtlich im Frühjahr 2027 statt.

Weitere Nachrichten aus Hamburg & Schleswig-Holstein

Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern

undefined
Live-Stream
Audiothek