04. November 2025 –  dpa 
Die seit 1999 vermisste Hilal aus Hamburg lächelt derzeit viele Menschen an. Denn ihr Foto ist auf Glasflaschen eines Smoothie-Herstellers zu finden. Für die Familie ist es ein Hoffnungsschimmer.
Mit einem Foto des seit 1999 vermissten Mädchens Hilal Ercan auf seinen Smoothie-Flaschen will der Fruchtsafthersteller True Fruits bei der Aufklärung dieses und eines weiteren Vermisstenfalls helfen. Vier Wochen lang werden die Bilder von Hilal aus Hamburg und Scarlett Salice aus dem ostwestfälischen Bad Lippspringe auf den Flaschen abgedruckt, wie das Unternehmen mitteilte. «Für die Familien ist es entscheidend, dass neue Hinweise eingehen, und das kann nur passieren, wenn viele Menschen von der Suche erfahren.» Bei dem zweiten Fall geht es um eine seit fünf Jahren vermisste 26 Jahre alte Frau, die von einer Wanderung im Südschwarzwald nicht zurückkehrte.
Hilal Ercan war zehn Jahre alt, als sie 1999 in einem Einkaufszentrum in Hamburg verschwand. Das Kind war im Januar 1999 um die Mittagszeit in das Einkaufszentrum gleich neben ihrem Wohnort im Hamburger Stadtteil Lurup gegangen. Hilal wollte sich mit einer D-Mark Kaugummi kaufen - doch sie kehrte nie zurück.
Seit 25 Jahren ist ihr Schicksal ein Rätsel. Was mit dem Mädchen genau geschah, ist bis heute trotz aller Bemühungen der Ermittler unklar. Es wurde bisher weder eine Leiche gefunden noch ein Täter ermittelt.
Im Laufe der Jahre ermittelten die Behörden in mehrere Richtungen und gingen vielen verschiedenen Hinweisen nach. Es gab Verdächtige innerhalb und außerhalb der Familie, ein wieder zurückgenommenes Geständnis eines Verdächtigen und immer wieder Suchen nach neuen Beweisen. Erst 2022 wurde deshalb ein Grundstück im Hamburger Volkspark durchsucht - ohne Erfolg.
Der Fall liegt nach wie vor bei der Staatsanwaltschaft. «Die Ermittlungen dauern an und sobald es irgendeinen Hinweis gibt, wird dem nachgegangen», sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft der Deutschen Presse-Agentur in Hamburg. Aktuell gebe es keinen neuen Stand. An der Aktion auf den Glasflaschen sind Polizei und Staatsanwaltschaft nicht beteiligt.
True Fruits hatte im vergangenen Jahr schon einmal eine Vermisstenanzeige auf den Smoothie-Flaschen platziert. Daraufhin seien die Familien der beiden vermissten Frauen auf das Unternehmen zugekommen und hätten um Hilfe gebeten.
Auf wie vielen Smoothie-Flaschen die Vermisstenanzeigen zu sehen sind, verrät das Unternehmen nicht. Man könne die Suche nach den beiden Frauen durch die Aktion aber in 30.000 Supermärkten in Deutschland, Österreich und der Schweiz sichtbar machen, sagte eine Sprecherin.