13. August 2025 – dpa
Greifswald startet ein neues Beteiligungsprojekt: Ein ausgeloster Zukunftsrat soll Empfehlungen für die Stadt entwickeln. Etwas Ähnliches gab es schon auf Landesebene. Anschließend wurde Kritik laut.
Greifswald lädt Bürgerinnen und Bürger dazu ein, als Teil eines sogenannten Zukunftsrates die Zukunft der Stadt mitzugestalten. 2.000 Einwohner und Einwohnerinnen seien in den vergangenen Wochen ausgelost worden, erklärte die Stadtverwaltung. «Sie erhalten nun eine Einladung von der Stadtverwaltung, ihr Interesse an der Mitarbeit im Zukunftsrat zu bekunden. Die Briefe werden bis Ende August 2025 zugestellt.» Anhand der Rückmeldungen werden dann die 60 Mitglieder des Rates ausgelost.
«Wir hoffen auf viele Rückmeldungen, um den Zukunftsrat möglichst repräsentativ und ausgewogen nach Alter, Geschlecht und Wohnsitz in den Ortsteilen besetzen zu können», wurde Projektleiter Jonas Dietrich zitiert.
Ab Herbst soll der Zukunftsrat in elf Sitzungen Themen besprechen, die den Mitgliedern wichtig sind. Daraus sollen Empfehlungen für die Bürgerschaft entstehen, die öffentlich vorgestellt werden sollen. Es handle sich um einen neuen Weg der Bürgerbeteiligung. Die Bürgerschaft Greifswalds hatte Ende März 2025 die Einrichtung eines befristeten Zukunftsrates beschlossen.
Ein ähnliches Gremium hatte Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) 2020 auf Landesebene einberufen. Im März 2021 stellte das Gremium seine Empfehlungen an die Politik vor. Zu den größten Herausforderungen hatte das 49-köpfige Gremium den Klima- und Artenschutz, die Digitalisierung und den gesellschaftlichen Zusammenhalt gezählt. Mitglieder hatten im Nachhinein eine mangelnde Umsetzung beklagt.