13. August 2025 – dpa

Statistik

Hoher Altersdurchschnitt bei MV-Lehrern - Teilzeit wächst

Fast die Hälfte der Lehrkräfte in Mecklenburg-Vorpommern ist älter als 50 Jahre. Das zeigt, wie hoch der Bedarf an pädagogischem Nachwuchs ist. Wachsende Teilzeit-Beschäftigung erhöht den Druck.

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Im kaum einem anderen Bundesland ist der Anteil älterer Lehrkräfte so hoch wie in Mecklenburg-Vorpommern. (Illustration) , Foto: Maurizio Gambarini/dpa

Der Bedarf an Lehrernachwuchs ist in Mecklenburg-Vorpommern so hoch wie in kaum einem anderen Bundesland. Wie aus Daten des Statistischen Bundesamtes für das Schuljahr 2023/24 hervorgeht, waren 49,1 Prozent der Lehrkräfte im Nordosten 50 Jahre und älter. Laut Lehrerbedarfsprognose müssen jährlich 600 bis 700 Lehrer eingestellt werden, um altersbedingt ausscheidende Pädagogen zu ersetzen. Die Zahl der Referendarinnen und Referendare war nach Angaben des Bildungsministeriums in Schwerin zuletzt spürbar gestiegen.

Höher war der Anteil älterer Lehrerinnen und Lehrer laut Statistik nur noch in Sachsen-Anhalt mit 54,0 Prozent und Thüringen mit 50,0 Prozent. Am geringsten war er im Saarland mit 28,4 Prozent und in Bremen mit 30,1 Prozent. Nur knapp 8 Prozent der Lehrkräfte in Deutschland waren jünger als 30 Jahre.

Wie das Statistische Bundesamt weiter mitteilte, arbeiten an den allgemeinbildenden Schulen in Deutschland immer mehr Lehrkräfte in Teilzeit. Im Schuljahr 2023/2024 lag demnach die Quote bundesweit bei 43,1 Prozent und erreichte damit einen neuen Höchststand. Besonders hoch ist der Anteil bei Lehrerinnen: Mehr als jede Zweite (50,7 Prozent) arbeitete nur stundenweise, von den Männern waren dagegen nur 22,6 Prozent in Teilzeit tätig.

Von den rund 12.200 Lehrerinnen und Lehrer an den öffentlichen Schulen in Mecklenburg-Vorpommern waren laut Statistik 37,1 Prozent in Teilzeit beschäftigt. Damit lag die Quote unter dem deutschlandweiten Durchschnitt. Von den Lehrerinnen im Nordosten arbeiteten 40,3 Prozent in Teilzeit, ihre männlichen Kollegen zu 27,3 Prozent.

Bildungsministerin Simone Oldenburg (Linke) hatte deutlich gemacht, dass für sie eine Beschränkung der Teilzeit-Angebote als Reaktion auf den spürbaren Lehrermangel nicht infrage kommt. «Teilzeitarbeit muss trotz der angespannten Personallage weiter möglich sein», betonte sie.

Im Vergleich der Bundesländer verzeichnete Hamburg mit 55,0 Prozent den höchsten Anteil von Teilzeitkräften, gefolgt von Bremen (52,2 Prozent) und Baden-Württemberg (50,1 Prozent). In Thüringen (23,0 Prozent) und Sachsen-Anhalt (23,1 Prozent) arbeitete hingegen nur etwa jede vierte Lehrkraft in Teilzeit.

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