13. August 2025 – dpa

Landesgestüt

Backhaus setzt Interimsgeschäftsführer für Landesgestüt ein

Ein privater Betreiber soll helfen, das defizitäre Landesgestüt Redefin aus den roten Zahlen zu holen. Doch bis es so weit ist, führt vorübergehend ein Interimsgeschäftsführer das Gestüt.

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Ein privater Betreiber soll helfen, das defizitäre Landesgestüt aus den roten Zahlen zu holen. (Archivbild), Foto: Jens Büttner/dpa-Zentralbild/dp

Das notorisch defizitäre Landgestüt in Redefin (Landkreis Ludwigslust-Parchim) wird bis auf weiteres von Matthias Munz als Interimsgeschäftsführer geleitet. Der Wirtschaftsfachmann aus dem nahen Lübtheen habe das Gestüt in den vergangenen Monaten bei der strategischen Neuausrichtung beraten und verfüge somit über detaillierte Kenntnisse der Abläufe dort. «Er wird den Betrieb in einer wichtigen Phase stabil führen und die Grundlage für eine erfolgreiche Weiterentwicklung schaffen», zeigte sich Landwirtschaftsminister Till Backhaus (SPD) überzeugt.

Munz verfüge über umfassende Erfahrung in der Führung von Organisationen und habe bereits erfolgreich im Interimsmanagement gewirkt. Er war unter anderem für Unternehmen der Zahnmedizin tätig und Geschäftsführer der Vielanker Brauhaus GmbH. Die bisherige kommissarische Geschäftsführerin des Landgestüts habe aus gesundheitlichen Gründen ihre Aufgaben nicht weiter wahrnehmen können, hieß es aus dem Agrarministerium. Eine dauerhafte Neubesetzung der Geschäftsführung werde im Zuge der geplanten Neuausrichtung erfolgen.

Backhaus hatte Ende Juni ein Interessenbekundungsverfahren angekündigt, um einen geeigneten Betreiber für das Traditionsgestüt im Süden des Landes zu finden. Ziel sei es, den Charakter Redefins als Ort des Pferdesports, der Pferdezucht, der Ausbildung und der Kultur zu erhalten. Derzeit schießt das Land für den Betrieb 1,7 Millionen Euro pro Jahr zu.

Die Suche nach einem neuen Betreiber soll laut Ministerium in wenigen Wochen starten, die Übergabe möglichst Anfang 2026 erfolgen. Das Landgestüt Redefin bleibe während der Übergangsphase uneingeschränkt geöffnet. Veranstaltungen wie die Konzerte im Rahmen der Festspiele MV, Ausbildungsangebote und der laufende Betrieb würden wie geplant fortgeführt.

Der Bund der Steuerzahler Mecklenburg-Vorpommern hatte die Pläne, einen privaten Betreiber für das Gestüt zu finden, begrüßt. Mit einem Betrieb nur in Landeshand «wären angesichts der Haushaltslage in Redefin über kurz oder lang die Lichter ausgegangen», sagte Geschäftsführer Sascha Mummenhoff.

Der Agrarausschuss des Landtags hatte sich am Dienstag auf Antrag der CDU mit der aktuellen Entwicklung auf dem Landgestüt Redefin befasst. Doch auch danach sei offen, was genau die angekündigte Änderung des Betreibermodells bedeute. «Seit Jahren präsentiert Minister Backhaus wechselnde Konzepte. Und keines davon hat das Defizit nachhaltig verringert», beklagte der CDU-Agrarexperte Thomas Diener. Er forderte eine offene Diskussion über den künftigen Weg. «Die CDU-Fraktion will, dass das Gestüt erhalten bleibt», betonte der Oppositionspolitiker.

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