19. November 2025 – dpa

Marine

Peene-Werft legt zweites Hightech-Aufklärungsschiff auf Kiel

Das zweite von drei modernen Aufklärungsschiffen für die Marine entsteht schneller als geplant. Schon ab 2029 sollen die Flottendienstboote ältere Modelle ersetzen.

Auf der Peene-Werft in Wolgast ist das zweite von drei neuen Aufklärungsschiffen für die Deutsche Marine auf Kiel gelegt worden. Die 130 Meter langen Flottendienstboote werden mit modernster Sensorik ausgestattet und sollen zur elektronischen Aufklärung und Informationsbeschaffung eingesetzt werden.

«Der Baufortschritt des hochmodernen Aufklärungsschiffes liegt mehrere Monate vor dem ursprünglich angesetzten Zeitplan und markiert damit einen bedeutenden Meilenstein im Gesamtprojekt. Das Projekt steht für die hohe technologische Qualität und Innovationskraft am Standort Deutschland», sagte Tim Wagner, Geschäftsführer der ausführenden Werftengruppe Naval Vessels Lürssen (NVL).

Jochen Schulte, Staatssekretär im MV-Ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus, ergänzte: «Mit den hochmodernen Flottendienstbooten zeigt die Peene-Werft erneut, dass sie ein sehr leistungsstarker Partner des deutschen Marineschiffbaus ist. Mecklenburg-Vorpommern unterstreicht seine Bedeutung als maritimer Industriestandort – mit guten Arbeitsplätzen und hoher regionaler Wertschöpfung.»

Das erste neue Flottendienstboot war bereits im Februar in Wolgast auf Kiel gelegt worden. Das erste Vorschiff wird Ende dieses Jahres, das zweite voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte 2026 zur Lürssen-Werft nach Lemwerder in Niedersachsen überführt. Dort erfolgt die Montage des gesamten Rumpfes. Die Schiffe haben eine Verdrängung von bis zu 4.000 Tonnen. Sie verfügen über eine Fahrbesatzung von rund 50 Personen sowie eine ähnlich große Aufklärungsmannschaft.

Die drei Flottendienstboote seien essenziell für die Auftragserfüllung, konkret für Aufklärung im elektromagnetischen Spektrum, erklärte Generalmajor Jürgen Setzer, der stellvertretender Inspekteur des Cyber- und Informationsraums (CIR) und Befehlshaber der CIR-Truppen ist.

Die Kiellegung gilt traditionell als symbolischer Start in den eigentlichen Schiffbau. Höhepunkt der Zeremonie war das Einbringen von Glücksmünzen auf der Kiellegungsplatte. Nach früheren Angaben sollen die neuen Schiffe von 2029 an die aktuellen Flottendienstboote ersetzen, die bereits seit mehr als 30 Jahren im Einsatz sind.

Deutschlands größter Rüstungskonzern Rheinmetall will die zur Bremer Unternehmensgruppe Lürssen gehörende NVL übernehmen. Zuletzt fehlte noch die Genehmigung der Kartellbehörden. «Der geplante Eigentümerwechsel eröffnet weitreichende Chancen für zusätzliche Investitionen und eine langfristige Stärkung maritimer Technologien in unserem Land», sagte Staatssekretär Schulte.

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