23. Mai 2025 – dpa

Drogenschmuggel

Prozess um Einfuhr von zwei Tonnen Kokain - Haft für Helfer

In zwei Lieferungen bringen Drogenschmuggler große Mengen Kokain nach Hamburg. Gut 400 Kilo gelangen auf den Schwarzmarkt, erst dann schlägt der Zoll zu. Für zwei Helfer hat das nun Konsequenzen.

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Die beiden Angeklagten werden zu mehrjährigen Haftstrafen wegen Beihilfe zum Drogenschmuggel verurteilt., Foto: Bernhard Sprengel/dpa

Wegen Beihilfe zum Schmuggel von rund zwei Tonnen Kokain hat das Landgericht Hamburg zwei Angeklagte zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt. Nach Überzeugung der Strafkammer halfen die beiden Männer im Alter von 37 und 50 Jahren beim Transport von zwei angeblich nur mit Bananen beladenen Containern aus dem Hamburger Hafen.

Der 37-Jährige sei mit dem Hauptorganisator des Schmuggels in Hessen befreundet gewesen und habe ihn mehrfach nach Hamburg gefahren, sagte die Vorsitzende Richterin Nora Karsten. Anfang April sei der erste Container aus Ecuador in eine Lagerhalle in Halstenbek (Kreis Pinneberg) gebracht worden.

Aus den Kartons entnahmen Mittäter demnach vier Paletten mit mindestens 430 Kilogramm Kokain, wie die Strafkammer errechnete. Diese Menge sei vollständig auf den Drogenmarkt gekommen. Wenige Tage später wurde der Container weiter nach Polen transportiert. Der polnische Zoll kontrollierte die Ware und fand weitere 244 Kilogramm Kokain in Keramik-Bananenattrappen.

Im zweiten Container aus Ecuador, der Anfang Juli in Hamburg eintraf, waren 1.269 Kilo Kokain. Wieder fuhr der 37-Jährige den Hauptorganisator, der aufgrund einer Erkrankung nicht selbst Auto fahren konnte, nach Hamburg. Die Täter hatten einen Kühl-Lastwagen angemietet, um den Container aus dem Hafen in eine Halle nach Neu Wulmstorf (Landkreis Harburg) zu bringen.

Die Halle in Halstenbek hatte der Zoll kurz nach dem Abtransport des ersten Containers durchsucht und dabei noch ein Kilopaket mit Kokain gefunden, dass die Schmuggler übersehen hatten. Jetzt wurde die neue Aktion überwacht.

Die zweite Drogenlieferung blieb jedoch aus einem anderen Grund auf dem Hafenterminal: Der 50-Jährige, der den Lastwagen fahren sollte, meldete ein technisches Problem an dem Fahrzeug, wie Karsten erklärte. Die Täter brachten den Lkw in eine Werkstatt, die aber nicht helfen konnte. Der Container wurde unterdessen in einer Prüfanlage des Zolls durchleuchtet, wobei die Beamten das Kokain entdeckten.

Möglicherweise wollte die Bande im Oktober erneut eine große Menge Kokain aus Südamerika einschmuggeln, diesmal vermutlich versteckt in einer Ladung Zucker. Doch zuvor wurde der 37-Jährige verhaftet und im November auch der 50-Jährige.

Den Jüngeren verurteilte das Gericht nun wegen Beihilfe zur Einfuhr und zum Handel von Drogen in nicht geringer Menge in zwei Fällen zu fünf Jahren Haft. Die Staatsanwaltschaft hatte neuneinhalb Jahre wegen Mittäterschaft gefordert. Dem folgte das Gericht nicht. Außerdem würdigte die Strafkammer das Geständnis des nicht vorbestraften Mannes.

Der 50-Jährige bekam eine Gefängnisstrafe von vier Jahren und zwei Monaten. Er sei einschlägig vorbestraft und habe keine glaubwürdigen Angaben gemacht, erklärte die Richterin. Die Staatsanwaltschaft hatte fünfeinhalb Jahre beantragt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

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