01. September 2025 – dpa
Zum dritten Mal in Folge ist die Zahl der Unternehmensinsolvenzen im Norden gestiegen. Der längerfristige Vergleich zeigt ein gemischtes Bild.
Die Zahl der Insolvenzen in Schleswig-Holstein ist im ersten Halbjahr 2025 deutlich gestiegen. Für die Monate Januar bis Juni haben die schleswig-holsteinischen Insolvenzgerichte insgesamt 454 entschiedene Anträge auf Unternehmensinsolvenz gemeldet, wie das Statistikamt Nord mitteilte. Das entspreche einem Anstieg von 17 Prozent beziehungsweise um 67 Verfahren im Vergleich zum ersten Halbjahr 2024. Die Anzahl der Unternehmensinsolvenzen stieg demnach das dritte Jahr in Folge.
Der längerfristige Vergleich zeigt nach Angaben der Statistiker ein gemischtes Bild. So habe es von 2001 bis 2016 in Schleswig-Holstein im Jahresdurchschnitt pro Halbjahr 478 bis 758 Insolvenzen gegeben – also durchgehend mehr als im ersten Halbjahr 2024.
Seit 2017 waren die jahresdurchschnittlichen Halbjahreswerte mit 223 bis 444 Insolvenzen jedoch niedriger. «Also ist die aktuelle Fallzahl nur im Vergleich zu den Ergebnissen von 2017 bis 2024 hoch», teilten das Statistikamt Nord weiter mit. Es wies darauf hin, dass in diese Periode jedoch auch die Jahre entfielen, in denen die Insolvenzantragspflicht im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie teilweise ausgesetzt war.
Mindestens 3.282 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer waren im ersten Halbjahr 2025 direkt von einer Unternehmensinsolvenz betroffen. Das sind laut Statistikamt sechs Prozent weniger als im ersten Halbjahr 2024.
Die Summe der voraussichtlichen Forderungen war mit 500 Millionen Euro dagegen um 38 Prozent höher als im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Durchschnittlich schuldeten die insolventen Unternehmen ihren Gläubigerinnen und Gläubigern 1,1 Millionen Euro.