01. September 2025 – dpa
Die Schülerzahlen in Hamburg steigen weiter. Im nun beginnenden neuen Schuljahr gibt es einen weiteren Rekord. Und es gibt auch mehr Lehrer und drei neue Schulen.
Mit rund 273.000 Schülerinnen und Schülern starten in Hamburg am Donnerstag so viele Kinder und Jugendliche ins neue Schuljahr wie seit über 40 Jahren nicht mehr. Allein an den staatlichen allgemeinbildenden Schulen würden 252.950 Schülerinnen und Schüler erwartet, sagte Bildungssenatorin Ksenija Bekeris (SPD). Das seien 3.960 oder 1,6 Prozent mehr als im vergangenen Schuljahr.
Zuletzt habe die Schülerzahl im Schuljahr 1983/84 so hoch gelegen. «Die Anzahl der Schülerinnen und Schüler an Hamburgs Schulen steigt aktuell noch weiter an, flacht aber bei an den Grundschulen schon ab», sagte Bekeris. Zwar werde die Gesamtzahl der Schüler trotz des Geburtenrückgangs und eines abnehmenden Zuzugs nach Hamburg zunächst weiter auf hohem Niveau bleiben, «insgesamt aber spätestens ab 2029 abnehmen».
Diese Entwicklung habe man sowohl bei der Einstellung von Lehrkräften als auch im Schulbau im Blick, sagte die Senatorin.
Mit zwei neuen Grund- und einer neuen Stadtteilschule gehen den Angaben zufolge im neuen Schuljahr insgesamt 469 staatliche und private Schulen an den Start. Trotz der drei neuen Schulen ist das ein Minus von sieben Schulen im Vergleich zum Vorschuljahr. Grund dafür ist laut Bekeris die Schließung mehrerer privater Schulen sowie die Fusion der beiden staatlichen Berufsschulen Landwehr und am Lämmermarkt zur «Beruflichen Schule für Wirtschaft und Internationales».
«Insgesamt werden wir in diesem Schuljahr wieder rund 500 Millionen Euro in den Schulbau stecken - in Instandhaltung, Sanierung und auch Neubau», sagte sie und verwies darauf, dass seit Beschluss des aktuellen Schulentwicklungsplans 2019 bereits 21 neue Schulen in Betrieb gegangen seien: zehn Grundschulen, vier Gymnasien, drei Stadtteilschulen und vier Campus-Stadtteilschulen.
Im Schuljahr 2026/27 sollen drei weitere Schulen den Unterrichtsbetrieb aufnehmen.
Die Zahl der Lehrerstellen an den staatlichen allgemeinbildenden Schulen steigt zum vorherigen Schuljahr um 212 auf 16.123. Das Gros machen mit 5.797 Stellen und einem Plus von 78 Stellen die Stadtteilschulen aus. Bei den Grundschulen fällt das Plus von fünf Stellen bei insgesamt 5.366 Lehrkräften schon deutlich geringer aus. Die Zahl der Stellen an den Gymnasien steigt um 90 auf 4.097, die der Sonderschulen um 38 auf 862.
Probleme bei der Besetzung gebe es in Hamburg nicht, sagte Bekeris. Derzeit seien lediglich 58 Stellen vakant, was nur 0,3 Prozent der über 16.000 Vollzeitstellen entspreche. «Hamburgs Schulen sind sehr gut versorgt, einen allgemeinen Lehrkräftemangel gibt es hier im Unterschied zu anderen Bundesländern nicht», sagte sie.
Die Schülerinnen und Schüler der Klassen sieben bis zehn an den weiterführenden Schulen erwartet im neuen Schuljahr eine Neuerung: Nach erfolgreichem Abschluss des Pilotprojektes an sieben Schulen wird Informatik als neues Pflichtfach flächendeckend ausgerollt - erstmals seit 15 Jahren und mit vier Stunden wöchentlich.
Auch für dieses Fach stünden ausreichend Fachlehrerinnen und -lehrer zur Verfügung, sagte Bekeris. Um den Bedarf des neuen Pflichtfachs zu decken, seien bereits seit 2023 195 neue Lehrkräfte ausgebildet worden. Schon zuvor hätten die Schulen auf 340 Informatikerinnen und -lehrer zurückgreifen können.
Geändert wurden zum neuen Schuljahr auch die Ausbildungs- und Prüfungsordnung zum ersten allgemeinbildenden Schulabschluss (ESA) und zum mittleren Schulabschluss (MSA).
Damit würden grundlegende Kompetenzen gestärkt und es den Schülern zugleich ermöglicht, individuelle Schwerpunkte zu setzen, sagte Bekeris. So würden sich die zentralen schriftlichen Prüfungen auf die Fächer Deutsch und Mathematik konzentrieren. Für die mündliche Prüfung könnten die Schülerinnen und Schüler dann aber ein Fach frei aus einem schulischen Angebot wählen. Beim MSA komme aber eine noch mündliche Prüfung im Fach Englisch verpflichtend hinzu.